Lochau/Lks. Bayreuth - „Bei Euch ist mehr, als nur in einer Ferienwohnung wohnen.“ Mit diesen Worten wandten sich Maria Schmitt vom AELF Bayreuth und Ferdinand Reb, Geschäftsführer der Tourismuszentrale Fichtelgebirge, an die Gastgeber von Urlaub auf dem Bauernhof (UadB) aus dem Landkreis Bayreuth bei deren Jahrestreffen. Es sei wichtig, seine Zielgruppe gut zu definieren und entsprechend zu bewerben. „Sie alle haben Ihr Alleinstellungsmerkmal für qualitative Urlaubserlebnisse“, sagte Schmitt. Sie organisiert die jährlichen Treffen und setzt immer wieder Denkanstöße für die UadB-Anbieter.
Ferdinand Reb ging auf die Zahlen im Fichtelgebirge und die positiven Entwicklungen der letzten Jahre ein. Die Beherbergung sei mehr als ein Bett für die Nacht und beinhalte auch Infrastruktur, Wertschöpfung im Kreislauf, Arbeit mit Multiplikatoren, Freiräume für Macher, Landwirtschaft und Naturschutz. Für ihn ist es entscheidend, dass kreative Köpfe in der Region bleiben und weitere angelockt werden. „Wir werden überleben, wenn wir uns gut positioniert haben“, so Reb, der auch auf den im Fichtelgebirge entwickelten „Schlaumeierpass“ einging. Damit können Vermieter und andere Multiplikatoren viele Einrichtungen nutzen, um sich selbst ein Bild über das breite Angebot zu machen. Mit diesem Wissen kann ein Gastgeber Empfehlungen aus der Region leichter an seine Gäste weitergeben. „Persönliche Empfehlungen sind immer das Wichtigste“, gab der Fachmann mit auf den Weg.
Carolin Strößner vom Fachzentrum Diversifizierung und Strukturentwicklung informierte über Fördermöglichkeiten. Die Antragsstellung in der Diversifizierungsförderung sei momentan ausgesetzt, stellte sie fest, eine neue Antragsrunde beginne voraussichtlich im nächsten Frühjahr. Für gewerbliche Unternehmen bestehe die Möglichkeit, an den regionalen Förderprogrammen für die gewerbliche Wirtschaft teilzunehmen. Stößner verwies zudem auf eine laufende Aktion: Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten suche Botschafter für die angebotenen Qualifizierungsmaßnahmen (UadB, Bauernhofgastronomie, Direktvermarktung etc.). „Voraussetzung ist, dass der- oder diejenige Absolvent/-in einer unserer Qualifizierungen ist. Wer sich dazu bereit erklärt, kann das neue Gesicht auf einer Postkarte werden.“
Hermine und Hermann Redel, die diesjährigen Gastgeber für das Treffen, zeigten den Teilnehmern ihren bis ins kleinste Detail liebevoll gestalteten Nebenerwerbsbetrieb mit Mutterkuhhaltung, Bienen, Forellenteich, Hühnern, vier Ferienwohnungen und einem Gästebauernhaus. Die Zielgruppe des Kneippgesundheitshofes – Hermine Redel ist auch Kräuterpädagogin – sind Familien mit Kindern und Generationen. Geheizt wird das Areal mit einer Hackschnitzelanlage.