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Forchheimer Landfrauentag mit Heimatforscher

Landfrauen: Mit uns leben die Dörfer

Die neue Kreisvorstandschaft: (v.l.) Christine Werner(neue Kreisbäuerin), Eva Friedrich (stellv. Kreisbäuerin), Tanja Engelhardt, Heidi Krämer, Gerlinde Kraus, Michaela Regelein-Göring, Marion Richter, Lisa Dressel und Rosi Kraus (Ehrenkreisbäuerin).
Franz Galster
am Dienstag, 28.03.2023 - 08:18

Über Jahrhunderte prägten Bauernhöfe, Kleinbetriebe und Handwerker das Landleben. Jedes machte jedes Dorf einzigartig.

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Heroldsbach/Lks. Forchheim - Die Forchheimer Landfrauen feierten unter dem Motto „Mit uns leben die Dörfer“ ihren diesjährigen Landfrauentag. Marion Richter in ortsüblicher Tracht als Landfrau und Michaela Regelein-Göring als Stadtfrau verkleidet gingen gleichzeitig durch die Reihen, um alle lustig zu begrüßen.

Anschließend ging neugewählte Kreisbäuerin Christine Werner auf das diesjährige Motto ein. Über Jahrhunderte, so Werner, bildeten Bauernhöfe, Kleinbetriebe und Handwerker das Landleben. Jedes Dorf ist einzigartig. Vieles sei heute anders, betonte sie und richtete den Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit. „Wer pflegt heute noch die Kulturlandschaft, wenn es den Bauern nicht gäbe?“, fragt sie.

Deshalb sei der Dialog mit Eltern und Lehrern so wichtig. Dabei reichen nicht Bücher. „Wir müssen es zeigen, mit uns leben die Dörfer“, betont sie. Jeder mit seinem Wissen. Regionalität müsse wieder in den Vordergrund treten. „Wir sind die Frauenpower vom Land und 75 Jahre im Verband“, stellt sie fest.

Abschiedsworte von Ehrenkreisbäuerin Rosi Kraus

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Sehr bewegt zeigte sich Ehrenkreisbäuerin Rosi Kraus bei ihren Abschiedsworten. Sie war in ihrer fröhlichen und engagierten Art 20 Jahre lang das Gesicht der Landfrauen.

Sie dankte für eine schöne, aber anstrengende Zeit. Ehrengäste durften Sie in einer lustigen Einlage malen, als Geschenk zu ihrem Abschied.

Die neu gewählte stellvertretende Kreisbäuerin Eva Friedrich teilte am Ende mit, dass sich das Montagstelefon und der Bäuerliche Hilfsdienst für unschuldig in Not geratene Landwirte über eine Spende in Höhe von 1159 Euro freuen dürfen.

Kirche, Wirt und Dorfgemeinschaft

Heimatforscher Adrian Roßner aus dem oberfränkischen Hof ging in seiner geschichtlichen Betrachtung zum Dorf zurück bis an die Anfänge der Landwirtschaft in Oberfranken.

Eine maßgebliche Rolle spielten zunächst die Mönche. Ab 11. Jahrhundert spricht er von der milden Landwirtschaft. Sie wird zur Stütze der Gesellschaft. Bäcker, Handwerker, und Schmied sind im Dorf zu finden. Es gab Kirche und Gasthaus im Dorf, Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe gehörten ebenso dazu wie Dankbarkeit an die Natur. Das geht seit 100 Jahren immer weiter verloren. Es gibt ja alles im Supermarkt. Geschickt wechselt er in den fränkischen Dialekt, bringt die Zuhörer mit Anekdoten zum Lachen.

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