Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Landfrauentag

Landfrauen krempeln die Ärmel hoch

Sorgten für einen stimmungsvollen Auftakt: die „Landfrauenstimmen“.
Fritz Arnold
am Montag, 08.05.2023 - 11:32

„Anpacken statt mosern: Mit den Landfrauen leben die Dörfer“. Referentin aus dem Sonntagsstammtisch des BR bekannt.

Blumen als Dank für den Vortrag erhielt die Professorin von der Akademie für Politische Bildung von Kreisbäuerin Renate Ixmeier und ihrer Stellvertreterin Mirian Weghorn.

Bad Windsheim - Dieses Motto des Landfrauentages tut dem ländlichen Raum und der Gesellschaft insgesamt guttut. Dies unterstrich in ihrem Vortrag im Kur-&-Kongress-Center die Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, Professor Dr. Ursula Münch. Schon bei ihrer Ankunft wurde sie von vielen Frauen damit begrüßt, dass sie sie erst am Tag zuvor und öfters im Sonntagsstammtisch des BR gesehen haben.

Münch betonte, dass wir uns glücklich schätzen können, dass vor 75 Jahren ein so grandioses Grundgesetz gemacht wurde. Dies auch, obwohl manchmal Zweifel aufkommen, ob unsere „Schönwetterdemokratie“ in Krisenzeiten auch belastbar sei. Denn es werde klar, dass sich die Jugend in Zukunft ökologisch wie ökonomisch wird weniger leisten können. Deswegen brauche es eine gesellschaftliche Gruppe wie die bäuerlichen Familien, die auf Erfahrungen zurückgreifen und langfristig denken können.

Dass heute schwieriger zu regieren sei, habe auch mit den neuen Medien zu tun, sodass die Gefahren der politischen Verführung zunehmen. So werde der Wunsch nach starken Männern gefährlich. Nicht unbedingt eine Tendenz zum Besseren bewirke, dass die politisch Verantwortlichen total ausgeleuchtet werden.

Wichtige Organisation

In diesen Zeiten hält die Professorin Organisationen wie die Landfrauen im Bauernverband für dringend notwendig. Sie könnten bewirken, dass die Menschen nicht so leicht Verführungen unterliegen. Dabei gehe die integrierende Wirkung weit über den eigenen Verband hinaus. Leider kämen von der Berliner Koalition widersprüchliche Signale, die ein Umsteuern schwierig machen und den Landwirten mit weitreichenden Auflagen die Zuversicht nehmen.

Für dringend notwendig hält Dr. Ursula Münch, dass sich Stadt- und Landbevölkerung nicht auseinanderdividieren lassen.

Dorfgemeinschaften finden wieder besser zusammen

In ihren einleitenden Worten stellte Kreisbäuerin Renate Ixmeier fest, dass nach der Pandemie die Dorfgemeinschaften wieder besser zusammengefunden haben, wie die vielen Osterbrunnen zeigten. So würdigte sie es als positiv, dass trotz abnehmender Bauernhöfe solche Gemeinschaftsunternehmungen funktionieren. Angesichts der Vorwürfe an die Bauern, dass diese das Klima belasten, während die Urlaubsflieger prall gefüllt seien, erinnere sie sich an die Ereignisse wie „Brot und Spiele“ vor 2000 Jahren. Gleichzeitig dankte sie dem Amt für ländliche Entwicklung, mit dessen Hilfe es gelinge, Ortskerne zu beleben.

Für die musikalische Umrahmung des Nachmittags sorgten die „Landfrauenstimmen“ unter ihrer neuen Leiterin Roswitha Herbst. Carmen Neumann und Christian Glowatzki erfreuten das Publikum mit Musik der 1920er und 1940er Jahre.

* Pflichtfeld. Mit der Anmeldung für den Newsletter haben Sie den Hinweis auf die Datenschutzhinweise zur Kenntnis genommen. Sie erhalten den forstpraxis-Newsletter bis auf Widerruf. Sie können den Newsletter jederzeit über einen Link im Newsletter abbestellen.

Auch interessant