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Lebensbewältigung

Lachen für die Gesundheit

Landfrauentag-BA_LF
Stephan Stöckel
am Donnerstag, 12.03.2020 - 07:33

Expertin Ursula Lux spricht auf dem Bamberger Landfrauentag in Hallstadt.

Heiter und ernst ging es zu beim Bamberger Landfrauentag in der Hallstadter Bettelseehalle. Lachexpertin Ursula Lux riet den Versammelten, nicht alles immer so tierisch ernst zu nehmen und herzhaft zu lachen. „20 Minuten davon täglich erspart die Grippeschutzimpfung – das ist wissenschaftlich erwiesen“, lautete ihr Ratschlag für ein gesundes Leben.
Zugleich riet sie den Zuhörern, ihre eigene Schwäche als lustig zu verkaufen. „Dann kann sie ihnen niemand mehr vorwerfen“, sagte die Referentin aus Schonungen im Landkreis Schweinfurt, die als freie Journalistin, Logopädin und Theologin arbeitet. Mit ihrem kurzweiligen Vortrag regte sie die Besucher in der vollbesetzten Halle immer wieder zum Lachen an.

Beim Thema Agrarpolitik ging der Optimismus verloren

Das verging ihnen jedoch beim Thema Agrarpolitik. Kreisbäuerin Anneliese Göller wollte eigentlich Optimismus verbreiten. Doch die Stimmung in der Landwirtschaft gleiche eher dem tristen Winterwetter, stellte sie fest. „Hat uns das Volksbegehren ‚Rettet die Bienen‘ schon geschockt und viel abverlangt, so wurde jetzt mit der Verschärfung der Düngeverordnung, den roten Gebieten und der Tierschutzverordnung noch mehr draufgesetzt“, kritisierte sie. Sie sprach sich dafür aus, wieder auf den Pfad einer sachlichen und fachlichen Diskussion zurückzukehren. Zugleich hob die Landesbäuerin das bei den Schlepperdemos entstandene Wir-Gefühl hervor, das anhalten müsse. Denn nur so könne es Wirkung entfalten.

Auch der Landfrauenchor, dirigiert von Gudrun Kraus, zeigte sich mit einer umgeschriebenen Version des Volksliedes „Im Märzen der Bauer“ von seiner kritischen Seite: „Mit Düngeverordnung und Tierwohl im Stall – ihr schafft’s nu und bringt jeden Bauern zu Fall.“
Schicke Kleidung für Alt und Jung präsentierten die Bamberger BBV- Kreisvorstandsmitglieder und die Landfrauen bei einer Modenschau. Auf dem Laufsteg präsentierten sie aber auch eine ernste Botschaft: „Dein Einkauf von heute entscheidet über dein Essen von morgen“, stand auf einem Transparent, während auf dem anderen mit der Jahreszahl 2040 ein leerer Teller zu sehen war. Göller und ihre Stellvertreterin Marion Link stellten in diesem Zusammenhang die BBV-Aktion „gegessen wird zuhause“ vor. Göller gelangte dabei zu der Erkenntnis: „Klimaschützer kaufen regional.“

Regional ist optimal

„Regional ist optimal“, pflichtete ihr Landrat Johann Kalb bei, der sich in einem von Göller und Link moderierten Grußwort als Käufer regionaler Produkte geoutet hatte. Der Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz sprach sich dafür aus, der Landwirtschaft wieder mehr Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen: „Ohne die Bauern funktioniert die Region nicht.“ Hauswirtschaftsrätin Sarah Böhm vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten stellte heraus, das dem Amt der Erhalt der Landwirtschaft am Herzen liege. Kreisobmann Edgar Böhmer konstatierte: „Eine intakte Landwirtschaft trägt dazu bei, dass das Land nicht entvölkert wird.“

Abschied nehmen hieß es von Hauswirtschaftsoberrätin Sigrid Gebhard, die nach 25 Jahren am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in den Ruhestand geht. 20 Jahre lang hatte sie die Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft, geleitet. Göller und Link dankten ihr für die gute Zusammenarbeit. Bei einer Spendensammlung zugunsten des BBV-Montagstelefons kamen 900 € zusammen. Landrat Johann Kalb stockte die Summe auf 1000 € auf.