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FBG-Jahresversammlung

„Jäger sollen sich mehr bemühen!“

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Jürgen Leykam
am Mittwoch, 09.11.2022 - 08:37

Die Jahresversammlung der FBG Heideck-Schwabach offenbart Konfliktpotenzial zwischen Waldbesitzern und Jägern.

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Roth - „Das Verbissproblem ist immer noch da, bei der Lösung sind alle Beteiligten gefragt, Konfrontation hilft uns nicht weiter“: Manfred Dorner hatte als Kreisobmann des BBV bei der Jahresversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Heideck-Schwabach im Rother Landwirtschaftszentrum das Resümee des Fachvortrags eigentlich schon vorweggenommen – dennoch blieb eine Diskussion nicht aus.

Armin Heidingsfelder, Geschäftsführer der Forstwirtschaftlichen Vereinigung (FV) Mittelfranken, informierte die Waldbesitzer darüber, wie sie selbst auf einen angepassten Wildbestand hinwirken können. Es wäre eine Möglichkeit für die Jagdgenossen, „selbst einen Jägerkurs zu besuchen und dann jagen zu gehen.“ Solche Fortbildungen würden ja auch von so mancher FBG angeboten. Bei Verhandlungen mit neuen potenziellen Jagdpächtern sollte „die Motivation des Jägers“ entscheiden. In der Vertragsgestaltung könne man Spielräume nutzen und gegebenenfalls einen „körperlichen Nachweis“ einfordern.

Im Jagdpächter-Modell sind Verbesserungen möglich

Eine solche Verbesserung könne aber auch im Jagdpächter-Modell funktionieren. Nur: „Um eine Abschusserhöhung kommt keiner mehr herum!“. Im Publikum wurde man deutlicher: „Uns droht eine Katastrophe! Die Jäger sollen sich mehr bemühen, ihren Auftrag zu erfüllen!“ Das aber „müssen die Jagdgenossen auch einfordern!“ warf Steffen Taeger ein, Forstchef des AELF Roth-Weißenburg.

Gut funktioniere die Zusammenarbeit etwa beim Waldumbauprojekt in Rohr. Ärgerlich sei, wenn das „klimawandeltaugliche Potenzial bei Bäumen vorhanden ist, aber nicht genutzt werden kann“, weil die Bäumchen verbissen werden, gab Heidingsfelder zu bedenken.

Verständnis für die Jäger aufbringen

BBV-Ehrenkreisobmann Hans Königsdörfer warb für Verständnis für die Jäger, die in ihrer Freizeit „mit hohem Zeitaufwand“ zu Werke gehen und rein statistisch „fast die doppelte Zahl an Rehwild wie bisher schießen“ müssten. Wie FBG-Geschäftsführer Hans Stromberger sagte, habe die FBG im letzten Jahr 20 Kilometer Zaun verkauft. Alfred Maderer als FV-Vizevorsitzender regte an, „die Wildbretvermarktung zu verbessern“.