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Hoffnungsträger Holz: Wertvoll und begehrt

Holzernte im Frankenwald: Oberhalb von Stadtsteinach im Landkreis Kulmbach wird gerade jede Menge Holz eingeschlagen.
Stephan Herbert Fuchs
am Donnerstag, 26.01.2023 - 08:38

„Waldkontroversen“ an der Uni Bayreuth sagen dem Holz große Zukunft voraus

Bayreuth Hoffnungsträger Holz: Hinter diesem Titel der „Waldkontroversen 2022“ an der Uni Bayreuth stand kein Fragezeichen. Im Gegenteil: Sämtliche Referenten berichteten von Steigerungen, bei den Holzvorräten in deutschen Wäldern, beim Einschlag, bei der Nachfrage nach Bauholz und nach Brennholz.

„Holz ist unerlässlich, gestern heute und morgen“, brachte es Tobias Götz auf den Punkt. Der Chef der Pirmin Jung GmbH aus Remagen, Deutschlands größtem Planungsbüro, das sich mit Holz beschäftigt, sprach gar von einer Renaissance des Baustoffes Holz. Holzneubauten, wie ein 13-geschossiges Hochhaus in Amsterdam oder ein 15-geschossiges Hochhaus in der Schweiz stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass sich Fichte, Tanne und viele andere Baumarten nicht vor Beton verstecken müssen.

Hohe Stabilität bei geringem Gewicht

Viele Bauherren hätten die Vorteile längst erkannt, sagte Götz. Die problemlose Erfüllung sämtlicher Umweltauflagen und die genaue Planbarkeit gehörten genauso dazu, wie die Stabilität, das geringe Eigengewicht und die Tatsache, dass es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt.

Verbauen, verbrennen oder verrotten: Gregor Aas, der Leiter des Ökologisch-Botanischen Gartens an der Uni Bayreuth hatte hinter dem Untertitel der „Waldkontroversen“ noch ein Fragezeichen gesetzt. Eine eindeutige Antwort gab es freilich nicht, doch die Marschrichtung war klar: „Holz ist eine unglaublich wertvolle, vielfach nutzbare und zunehmend begehrte Ressource“, so Aas.

Verbrauch ist höher als Einschlag

Pia Bradler und Clarissa Schmelzle, Studentinnen im Master Global Change Ecology, präsentierten jede Menge Daten und Fakten. Wichtigste Aussage: Der Gesamtverbrauch an Holz in Deutschland ist aktuell größer als die Inlandsproduktion. Während bundesweit knapp 83 Mio. Festmeter Holz pro Jahr in Deutschland eingeschlagen werden, liege der Verbrauch derzeit bei über 127 Mio. Kubikmeter. Der Holzeinschlag nehme aktuell deutlich zu, waren sich die beiden Studentinnen einig.

Am zweiten Tag gab es zwei Exkursionen: Geschäftsleiter Wolf-Christian Küspert zeigte die GELO-Timber GmbH im Energiepark Wunsiedel. Dort wurden Ansätze der Kreislaufwirtschaft beim Nadelholz aus der Region diskutiert. Carmen Hombach, Stadtförsterin und Vorsitzende der Waldbesitzervereinigung Kulmbach/Stadtsteinach, startete mit den Teilnehmern anschließend zu einem Rundgang durch die Schadflächen und Waldumbaumaßnahmen im Bereich der WBV.