Neustadt/Aisch - Mehr Hitzetage, längere Trockenphasen im Sommer, dafür Starkniederschläge, die für die Grundwasserneubildung nichts bringen. Angesichts dieser Fakten holte der Verband landwirtschaftlicher Meister und Ausbilder (VLM) den Chef des Nürnberger Wasserwirtschaftsamtes, Ulrich Fitzthum, zur Jahresversammlung. Dem Thema folgend zeigte er den „Klimawandel in Mittelfranken und Möglichkeiten der Bewässerung“ auf.
Wie Fitzthum betonte, ist der Trend längst augenfällig. In aller Regel kommen die Böden nicht mehr wassergesättigt aus dem Winter. Im Sommer macht nicht nur die Hitze zu schaffen, sondern es gibt auch immer öfter Trockenphasen, in denen es fast ein Monat lang nicht regnet. Bisher wenig beachtet wurde nach seinen Angaben auch, dass es im Winter immer weniger Frosttage gibt. Somit frieren üppige Zwischenfrüchte kaum ab und entziehen dem Boden Wasser. Es folge dann eine verfrühte Vegetation im Frühjahr mit der Folge erhöhter Frostgefahren. Dies bewirke, dass der Anbau von Sonderkulturen ohne Bewässerung zunehmend zum Glücksspiel werde.
Abfluss von Wasser verzögern
Die Wasserwirtschaft müsse für einen verzögerten Abfluss von Hochwässern sorgen, den Wasserüberschuss vom Winter speichern und in den Sommer bringen. Dafür brauche es Wasser- und Bodenverbände. Die Bewässerung werde laut Fitzthum nicht über eine Entnahme aus Bächen und Flüssen erfolgen können, sondern aus Speichern und Uferfiltraten gespeist werden müssen. Dass Bewässerung nichts neues ist, bewies er mit Bilder von Schöpfrädern an der Rednitz.
Lehranstalten Triesdorf geben Hilfestellung
Für Bezirkstagspräsident Armin Kroder zeigte das Thema auf, dass die Landwirtschaft immer wieder vor neuen Herausforderungen steht. In einem Grußwort verwies er drauf, dass an den Lehranstalten in Triesdorf die nötigen Themen immer wieder kompetent und ideologiearm angegangen werden.Elisabeth Forster, die seit 20 Jahren an der Spitze des VLM Mittelfranken mit knapp 2000 Mitgliedern steht, zeichnete Kreisbäuerin Renate Ixmeier und Bildungsberaterin Christine Assenbaum aus Roth mit VLF-Silber aus. Dazu gratulierte auch der der VLM-Landesvorsitzende Harald Schäfer.