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Trockenheit

Hilfe in höchster Futternot

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Externer Autor
am Montag, 24.09.2018 - 12:33

Biogasanlagenbetreiber und die DBV DieBiogasVersorger GmbH unterstützen

Roth-Belmbrach Öfter als gewohnt klingelt derzeit in der Zentrale der DBV DieBiogasVersorger GmbH in Roth-Belmbrach das Telefon. Am anderen Ende der Leitung Landwirte, verzweifelt auf der Suche nach Futter für ihre Viehbestände, das nach einem trocken-heißen Sommer und einer schlechten Ernte vielerorts mehr als knapp ist. Bisher konnte man allen Anfragen nachkommen und Geschäftsführer Wolfgang Volkert betont, „dass derzeit noch alle Grundfutterarten zur Verfügung stehen, wobei Gras- und Ganzpflanzensilage knapper als Maissilage ist“. Allerdings werde man 2018/2019 weite Transportentfernungen zurücklegen müssen, um die Futterversorgung sicherstellen zu können. Da man aber schon seit Jahren ganzjährige Auslieferungen anbiete, würden auch in einem Jahr wie heuer noch Lagerbestände zur Verfügung stehen.

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Betrieben, die in Not sind, kann also weitergeholfen werden, vor allem – und darauf ist Volkert stolz –,„weil uns unsere bisherigen Hauptkunden, die Biogasanlagenbetreiber, dabei toll unterstützen.“ Diese würden in den meisten Fällen ihr Futter in den Silos wiegen und könnten so Übermengen schneller erkennen und zur Verfügung stellen. Hier kämen die Partnerschaft und das vertrauensvolle Miteinander zum Tragen. Volkert: „Viele Biogasanlagenbetreiber helfen uns derzeit dabei, die größte Futternot bei den Milchvieh- und Mastbetrieben zu lindern und verkaufen uns ihre freien Vorräte.“ Großes Augenmerk wird auf eine transparente Abrechnung gelegt, wofür die Ergebnisse der Futterbeprobung durch ein neutrales Labor die Grundlage sind.

Alternative anbieten

Als Volkert vor fünf Jahren einen gut bezahlten Job im Landhandel aufgab und die DBV Die BiogasVersorger GmbH gründete, hatte er die Biogasanlagen und Milchviehhalter in Mittelfranken im Blick, denen er eine echte Alternative bei der Substrat- bzw. Futterversorgung bieten wollte. „Nicht immer sind teure Pacht und weite Transportstrecken für einen landwirtschaftlichen Betrieb der einzige Weg zu expandieren“, betont er und bekräftigt, „dass für mich der überregionale Rohstoffhandel der bessere Ansatz war.“ Regionen ohne viel tierische Veredlung oder Biogasanlagen erhielten so neue Absatzchancen und Betrieben in sehr „umkämpften“ Regionen könne man damit helfen, ihren Rohstoff- bzw. Grundfutterbedarf zu decken.
Zwischenzeitlich erstreckt sich das Geschäftsgebiet auf ganz Franken und Ostbayern, wobei Mittelfranken der Schwerpunkt ist. In seiner Kartei stehen rund 800 Kunden und Lieferanten. Dahinter steht ein großes Netzwerk, das die DBV in die Lage versetzt, in einem „Rundum-sorglos-Paket“ alles aus einer Hand anzubieten.

50 Partnerunternehmer

Gut 50 Unternehmer sind die Partner in den Bereichen Spedition, Ernte, Verarbeitung sowie Verladung. So habe man in den vergangenen fünf Jahren mit regionalen Spezialisten eine hohe Schlagkraft aufbauen können. Großen Wert legt Volkert in allen Bereichen auf das Miteinander auf Augenhöhe. „Ich bin sehr dankbar, auf ein so starkes Team zurückgreifen zu können“, betont der Geschäftsführer.
Je nach Jahr handelt man den Aufwuchs (Gras, GPS, Mais oder Feuchtmais) von rund 3000 ha. Risikomanagement ist für Wolfgang Volkert Chefsache und ein wichtiger Bestandteil seines Tagesablaufs. „Wir nehmen nur Teilerträge unter Vertrag, um auf Ausfälle gut reagieren zu können.“
„Deswegen werden wir auch in einem so anspruchsvollen Jahr wie 2018 unsere Vertragsmengen vollumfänglich erfüllen können, egal ob Gras-, Mais- oder Ganzpflanzensilage. Selbst unsere Zuckerrüben werden wir vertragsgemäß ausliefern“, fügte er hinzu.
Auch die zusätzlichen Nachfragen aufgrund der Futterknappheit konnten erfüllt werden, wobei kein besonderer Schwerpunkt festzustellen war. „Regional breit verteilt“, bringt es Volkert auf den Punkt. „Da reichen teilweise 20 Kilometer Entfernung und wir haben schon große Futternot.“

Anbauflächen gesucht

Um den Nachfragen auch in Zukunft gerecht zu werden, ist die DBV ständig auf der Suche nach weiteren Vertragsanbauflächen. Landwirten, die mit der Tierhaltung aufgehört haben, aber ihre Flächen weiter selbst bewirtschaften und die vorhandene Technik und Siloanlagen weiter nutzen wollen, bieten sich so alternative Vermarktungschancen.
Neben der Rohstoffversorgung für Biogasanlagen und dem Handel mit Grundfutter befasst man sich auch ausgiebig mit den Bereichen Bodengesundheit und Ertragsstabilisierung. In enger Zusammenarbeit mit einem Bodenkundler hat man Optikal, einen Gülle- und Gärrestergänzer auf Kalkbasis, entwickelt.
Kontakt: DBV DieBiogasVersorger GmbH, 91154 Roth-Belmbrach, Weiherweg 6, Tel. 09171-989445-0, E-Mail: wolfgang.volkert@diebiogasversorger.de, Website: www.diebiogasversorger.de. Lorenz Märtl