Protest an der BBV-Hauptgeschäftsstelle: Frankens BBV-Direktor Dr. Wilhelm Böhmer (links) und Fachreferent Dieter Heberlein zeigen auf das Plakat vor dem Bürogebäude in Bamberg. „Der Lebensmittelhandel darf nicht machen, was er will. Hier wird gerade viel Geld verdient – auf dem Rücken unserer Bauern.“ Wegen Corona und der Afrikanischen Schweinepest würden Vermarktungspartner und der Lebensmitteleinzelhandel die Schweinepreise in den Keller treiben. Ein Schweinemäster erhält nur noch 1,19 €/kg Schlachtgewicht. Vor einem halben Jahr wurden noch 1,90 €/kg ausbezahlt. Gleichzeitig seien die Verbraucherpreise an der Ladentheke angestiegen, ausgenommen Lockangebote.
Erzeugerkosten doppelt so hoch wie der gezahlte Preis
Ein Ferkelerzeuger bekommt nur noch 30 € für ein 30 kg schweres Ferkel. Die Erzeugungskosten liegen aber bei 60 €/Ferkel. Ohne bessere Wertschöpfung drohe der Landwirtschaft und den Familienbetrieben ein Fiasko. „Der Preisverfall bei unserem hochwertigen Fleisch muss gestoppt werden“, fordern die Landwirte. Dr. Böhmer und Dieter Heberlein fordern konkrete, schnell wirksame Hilfen für die Schweinehalter. Dies könnten die Flexibilisierung der Arbeitszeiten bei der Schlachtung und der Zerlegung, steuerliche Erleichterungen und der Zugang der Landwirtschaft zu Corona-Hilfen sein.