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Bilanz

Gute Ernte in Oberfranken erzielt

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Stephan Herbert Fuchs
am Dienstag, 24.08.2021 - 11:32

Die Ernteaussichten sind tendenziell noch gut. Das liegt vor allem an den Niederschlägen der zurückliegenden Monate.

Neudorf/Lks. Bamberg In Oberfranken gehen die Landwirte heuer von einer „vernünftigen Erntesituation“ aus. „Die Ernteaussichten sind tendenziell noch gut“, sagte BBV-Bezirkspräsident Hermann Greif aus Forchheim bei einem Pressetermin zum Start der Ernte auf dem Betrieb von Dagmar und Jörg Deinlein in Neudorf bei Scheßlitz.

Das liegt vor allem an den Niederschlägen der zurückliegenden Monate. „Was wir heuer in Franken endlich einmal hatten, war Wasser“, so Greif, der auch Pflanzenbaupräsident des Bauernverbandes ist. Mittlerweile könne man in Teilen Oberfrankens, wie etwa im nördlichen Landkreis Hof, allerdings auch fast schon wieder von zu viel des Guten sprechen. Umso mehr komme es nun auf eine beständige und trockene Witterung an, damit die Flächen für die Mähdrescher und Feldhäcksler befahrbar sind und die Ernte trocken eingebracht werden kann.

Braugerstenpreis leidet unter Corona-Pandemie

Eine der wichtigsten Feldfrüchte ist und bleibt in Oberfranken die Braugerste. Rund ein Drittel der bayerischen Erntemenge komme aus dem Regierungsbezirk. Dennoch sei die Anbaufläche in den vergangenen fünf Jahren um etwa 7000 ha zurückgegangen. Als Gründe dafür nannte der BBV-Bezirkspräsident vor allem die eher schlechteren Preise und die durch die Trockenheit der letzten Jahre eher unterdurchschnittlichen Erträge. Aktuell sei der Braugerstenpreis auf einem eher niedrigeren Niveau. Grund dafür sei die Corona-Pandemie, die gerade die Brauereien, deren Hauptgeschäft bei den Gaststätten liegt, stark belastet hat.
Der steigende Bedarf nach klimafreundlichen Biokraftstoffen hat nach Angaben des BBV für einen positiven Preisverlauf bei Raps und Mais gesorgt. Raps hatte Anfang des Jahres mit rund 500 €/t sogar einen Rekordpreis erzielt. Auch der Mais hatte richtig Schwung in die Märkte gebracht, weil die Nachfrage konstant gewachsen sei.
Ganz wichtig in Oberfranken ist auch das Grünland, das in den ersten beiden Schnitten aufgrund der Niederschläge bisher gute Mengen und gute Qualitäten hervorgebracht hatte. Besonders nach der trockenheitsbedingt oft angespannten Futtersituation in den zurückliegenden Jahren sei dies von großer Bedeutung für viele Betriebe.

Hoher Futterbedarf nach trockenen Jahren

Insgesamt sei 2021 oberfrankenweit weniger Raps und Sommergerste angebaut worden, während die Fläche bei Mais, Klee und Ackergras deutlich anstieg. Hier spiegle sich der Futterbedarf von Tierhaltern nach den trockenen Jahren wider. Auch sei bei den Druschfrüchten eine Verschiebung von Winterweizen und Wintergerste zu Gunsten des Dinkelanbaus erkennbar.

Das Ernte-Pressegespräch fand diesmal auf dem Franzenhof der Familie Deinlein in Neudorf statt. Dagmar und Jörg Deinlein bewirtschaften dort rund 300 ha Fläche. Wichtigstes Standbein ist die Ferkelerzeugung, ein weiteres Standbein ist die Biogasanlage, mit der Strom produziert wird. Der Betrieb ist qualifiziertes Mitglied der Interessensgemeinschaft „Lernort Bauernhof“, Dagmar Deinlein ist staatlich geprüfte Hauswirtschafterin und qualifizierte Erlebnisbäuerin. Die jüngste Errungenschaft stellt ein Hofcafé dar, das immer Sonntagnachmittag geöffnet hat.

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