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Forst

Geballte Kraft für Waldbauern

Rosi Thiem
am Donnerstag, 23.01.2020 - 08:41

12. Infotag Holz beschäftigt sich auch mit dem Thema Klimawandel

Stierbarlimbach/Lks. Forchheim - „Ohne unsere Waldbauern gibt es keine Chance im Kampf gegen den Klimawandel“, begrüßte Bernhard Roppelt, der Vorsitzende der Waldbesitzervereinigung (WBV) Kreuzberg die circa 300 Interessierten des alljährlichen „Infotages Holz zwischen den Jahren“.

„An diesem Tag bieten wir unsere geballte Kraft an, um die Waldbauern umfassend zu informieren, sicherheitstechnisch zu schulen und aktuelle Fördermöglichkeiten beim Waldumbau aufzuzeigen“, bekräftigte Vorsitzender Roppelt. Er argumentierte die Forderung nach der Ökosystemleistung von 125 € pro Hektar/Jahr als angemessen und blickte auf die anwesenden Politiker: „Es gibt viel politische Arbeit in Berlin und in München. Ich spreche dies an, damit die Erlöse aus dem CO2-Zertifikatshandel nicht im Staatssäckel verschwinden und unsere leistungsbringenden Waldbauern leer ausgehen.“

Totholzfällung birgt Gefahren

Interessant waren für die Forstinteressierten die Informationen über Fördermöglichkeiten vom forstlichen Revierleiter Matthias Jessen, die Vorstellung des benzolfreien Sonderkraftstoffes von Uwe Roth und die Saattechnikvorführung von Bucheckern und Eicheln.

Ein beliebter Anlaufpunkt war die Fällung von Totholz. Hier zeigte Martin Thoma von der Berufsgenossenschaft die unterschätzte Gefahr bei der Totholzernte auf. So seien die Waldunfälle in Folge von Trockenjahren stark angestiegen – allein in Bayern gab es 2019 24 tödliche Waldunfälle (2018 waren es 10). Thoma ging davon aus, dass die gesamte Zahl der Unfälle im Forst für 2019 um die 5000 liege. Dabei ging er auch auf die Waldwege ein und deren unabdingbaren Pflege, da diese auch Rettungswege seien.

Ein großer Zulauf wartete auf Forstdirektor Michael Kreppel, als er in einem Vortrag verschiedene Eigenschaften von Baumarten nahelegte. Kreppel stellte zudem Förster David Schwarzmann vor, der seit Januar 2020 das Projekt „neue Baumarten“ auf Versuchsflächen begleitet. Hier werden kleinflächig in den nächsten zwei Jahren fremde Baumarten gepflanzt und wissenschaftlich erforscht und begleitet.

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