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Jagd

Erstes Schwarzwild-Symposium im Kreis Roth

Schwarzwildjagd
Robert Schmitt
am Freitag, 24.01.2020 - 07:17

Hohe Schäden an landwirtschaftlichen Flächen erfordern erweiterte Zusammenarbeit.

Heideck/Lks. Roth - Zum Ersten Schwarzwild-Symposium waren rund 150 Jäger und Landwirte in die Heidecker Stadthalle gekommen, um effiziente Methoden für die Jagd auf Wildschweine kennenzulernen. Der Kammersteiner Landtagsabgeordnete Volker Bauer hat damit ein Versprechen vom September eingelöst. Damals hatten ihn Bauern vor Ort über Wildschwein-Verwüstungen auf Äckern in Allersberg informiert. Dem Bauernverband zufolge hat das Schwarzwild auf Flächen in vielen Gemeinden des Landkreises 2019 überdurchschnittlichen Schaden im Gesamtwert von 400 000 € angerichtet. Einzelne Betriebe seien mit bis zu 10 000 € betroffen.

Beim „Schwarzwild-Symposium“ kam mit Wildmeister Matthias Meyer aus Nördlingen ein Berufsjäger zu Wort, der als absoluter Experte der Schwarzwildjagd gilt. Er schilderte die Unterschiede und Vorteile verschiedener Bejagungen und forderte zur Zusammenarbeit auf. „Jäger, Landwirte und Behörden müssen abgestimmt miteinander vorgehen, nur dann wird es gute Ergebnisse geben“, erklärte er. Revierübergreifende Drückjagden mit Hundeeinsatz waren für Meyer ein geeignetes Mittel, gute Strecken von Schwarzwild zu erlegen.

Revierübergreifende Zusammenarbeit

Dirk Ullmann ist ebenfalls Berufsjäger. Anhand zahlreicher Statistiken jüngst vergangener Jahre legte der Leiter der Hegegemeinschaft Heideck dar, wie sich die Jagd auf Wildschweine in den Heidecker Revieren entwickelt hat. Ferner forderte er seine Jäger-Kollegen auf, revierübergreifend zusammenzuarbeiten. Denn vor allem mit schneller und umfassender Kommunikation unter der Jägerschaft sowie spontanem Einsatz könnten sich bewegende Rotten aufgespührt, verfolgt und erlegt werden.

Gerhard Freytag ist Jäger und Hundeexperte. Er erklärte, wie Hunde am besten ausgebildet und ausgerüstet werden, damit sie bei der Jagd auf Wildschweine gute Dienste leisten. Besonders große Aufmerksamkeit erzielte der Landwirt aus Schwanstetten, als er seine Hündin Laika mit Schutzweste und Navigationshalsband ausstattete.

Für Volker Bauer muss es Ziel der Jäger im Landkreis Roth sein, die Schwarzwildproblematik Tierschutz-gerecht in den Griff zu bekommen. „Dafür haben wir heute eine Menge Know-How als Input bekommen“, war der Vorsitzende des Mittelfränkischen Jagdverbands überzeugt.