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Dürre in der Landwirtschaft

Grundwasser: Mit diesem Pilotprojekt wollen Landwirte Wasser sparen

Das Projekt zur Präzisionsbewässerung ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Landwirtschaft und einem noch besseren Umgang mit den Ressourcen Wasser und Boden.
Lorenz Märtl
am Mittwoch, 10.05.2023 - 16:38

Den Landwirten in Franken machen Trockenheit und Dürre zu schaffen. Ein Pilotprojekt zum Wassersparen im Knoblauchsland soll nun Abhilfe schaffen, dafür sagt der Freistaat Bayern eine halbe Million Euro an Fördergeldern zu.

In Franken wird Wasser zu einem immer knapperen Gut. Der Klimawandel verschärft das Problem zunehmend. Doch die Gemüsebauern im Knoblauchsland sind gerade auf das Wasser dringend angewiesen. Ein effizientes Wasser-Management fordert deshalb auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Er machte sich kurz vor dem Tag der offenen Tür im Knoblauchsland ein Bild vor Ort.

Effektive Präzisionsbewässerung

Beim Start der Präzisionsbewässerung per App: (v. l.) Stefan Hußnätter, Vorsitzender des Wasserverbandes Knoblauchsland, Ministerpräsident Markus Söder, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber sowie Nürnbergs Oberbürgermeister Markus König.

Über den Wasserverband ist das Knoblauchsland im Hinblick auf die Bewässerung schon hervorragend aufgestellt. Aber nun macht man mit dem bereits in das zweite Jahr gehenden Projekt „effektive Präzisionsbewässerung“ einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Landwirtschaft und einem noch besseren Umgang mit den Ressourcen Wasser und Boden.

Weil das Projekt Vorbildfunktion hat, werden nun 500 000 € zur Verfügung gestellt. Söder sprach von einem tollen Projekt, „damit das Knoblauchsland auch in Zeiten des Klimawandels erhalten bleibt“. Es handle sich um eines der innovativsten Projekte im Hinblick auf Wassersteuerung. Gerade deswegen sei es besonders förderungswürdig und könnte ein Pilotprojekt sein für viele andere Bereiche in Bayern.

Projekt zu Schutz des Grundwassers

Der Vorsteher des Wasserverbandes, Stefan Hußnätter, erinnerte daran, dass mit der Gründung des Wasserverbandes im Mai 1960 die schon damals bestehende Bewässerungsproblematik durch die Entnahme von Grundwasser gelöst wurde. Die überwiegend leichten Sandböden und die unter den Durchschnitt liegenden Niederschläge mit oftmaligen Trockenzeiten verlangen zwingend nach einer ausreichenden Beregnung. Wegen der Übernutzung des oberen Grundwasservorkommens wurde das Projekt „Beileitung von Beregnungswasser aus dem Regnitztal“ in Angriff genommen, zum Schutz des Grundwassers und dem Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit des Landwirtschaftsstandortes Knoblauchsland. „Ohne dieses Beileitungsprojekt gäbe es das Knoblauchsland in dieser Form nicht“, sagte Hußnätter. Was in Weitsicht von Generationen realisiert wurde, werde nun durch vorausschauende Planung und in guter Zusammenarbeit mit Ämtern und Behörden zukunftsfähig gemacht.

In der Firma Paessler habe man den bestmöglichen Partner gefunden. „Und wie es aussieht ist das der große Wurf, denn wir können uns schon jetzt kaum mehr der Nachfragen retten, wie weit unser Projekt ist“, bemerkte Hußnätter. Die nun zugesagte finanzielle Unterstützung sei ein Schub nach vorne um das Projekt schnell umsetzen zu können: „Das gibt uns Rückenwind, denn die Zeit drängt.“

Das Projekt bietet eine effektive Lösung für die Probleme herkömmlicher Bewässerungssteuerung, die z. B. nicht oder nur schwer überwacht werden können und auch die Unvorhersehbarkeit von Wetterbedingungen und Umwelteinflüssen einbezieht. Die Lösung basiert auf der langjährigen Erfahrung des Wasserverbandes Knoblauchsland in der Beregnung und der Paessler AG im Bereich Netzwerk-Monitoring sowie der Datenerfassung und -analyse. Dies ermöglicht Landwirten und Gartenbauern ihre Bewässerungssteuerung zu optimieren, Zeit und Kosten zu sparen und den Wasserbedarf äußerst effizient zu gestalten.

Die dafür entwickelte Hardware ermöglicht eine präzise Steuerung des Wasserflusses, die Erkennung von Leckagen und das Auslesen der Verbräuche der angeschlossenen Wasserzähler. Wichtig bei der Entwicklung war die Bedienung vor Ort und das sogenannte Retro Fitting, das bereits bestehende Komponenten einbezieht. Durch die Verwendung von Bodensensoren, Wetterdaten und Wettervorhersagen kann Präzisionsbewässerung auch auf unvorhersehbare Wetterbedingungen reagieren und die Bewässerung entsprechend anpassen.

Innovative Lösungen in Zusammenarbeit

In Anbetracht der Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserversorgung und der steigenden Herausforderungen für die Landwirtschaft und die Gesellschaft müssen innovative Technologien und Lösungen eingesetzt werden, um die Umweltbelastung zu reduzieren und gleichzeitig die Ressourceneffizienz zu erhöhen. Um auch künftig Wasser zu sparen, will sich der Wasserverband Knoblauchsland mit der Paessler AG weiterhin für innovative Lösungen einsetzen, hieß es beim Pressetermin.

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