Schweinfurt Gegen den Bau eines überdimensionierten Einkauszentrums am Ortsrand von Oberndorf haben am Samstag rund 15 Landwirtsfamilien demonstriert. Hupend sind die Traktoren am Marktplatz vor dem Rathaus eingefahren. Hier wurde für den Erhalt wertvoller Ackerfläche informiert. Die Kinder durften währenddessen auf den Schleppern probesitzen.
Sven May hat die Demo zusammen mit seiner Frau Kathrin und Tobias Göbel organisiert. Sein Hauptargument: „Bei dem Einkauszentrum handelt es sich nicht um eine Nahversorger für die Oberndorfer Bürger. Mit den dort geplanten 157 Parkplätzen und der Lage nahe der Autobahn setzt der Projektentwickler voll auf Verdrängungswettbewerb - auf Kosten unserer Natur.“
Auf großen Transparenten an ihrem Anhänger zeigen die Mays anschaulich, wie zugebaut Oberndorf bereits ist. Sie freuen sich, dass sie die Schweinfurter „schätzungsweise zu 80 Prozent“ unterstützen. Die 4000 Unterschriften, die das entsprechende Bürgerbegehren braucht, haben Kathrin May, Dr. Ulrike Schneider und Anette Klotzek fast beieinander.

„Schade, dass ich nicht unterschreiben darf“, bedauert Nicole Kuhn, die von Werneck hergefahren ist. „Ich könnte mich da so aufregen“, sagte sie, „der Galeria Kaufhof und andere Geschäfte in der Stadt werden zugemacht und da draußen werden wertvolle Flächen vernichtet“. Dabei gehe es auch um Lebensraum für Schmetterlinge und Artenvielfalt. „Die Investoren sollten sich um Leerstände in den Innenorten kümmern und dort Wohnraum schaffen, wo es schon versiegelt ist“, findet sie.
Eine Schweinfurterin pflichtet ihr bei: „Wir haben Einkaufsmöglichkeiten genug! Es fahren eh alle mit dem Auto zum Supermarkt“. Sie übt heftige Kritik an Schweinfurts Oberbürgermeister Remmelé, der offenbar meint, die Oberndorfer würden sich freuen. „So ein Quatsch! Es geht um unsere Lebensgrundlagen“ Ludwiga Friedl