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Oldtimer

Bulldogtreffen wird zur großen Show

Ackern wie in alten Zeiten: Ein Lanz zieht den Pflug über den Acker.
Lorenz Märtl
am Mittwoch, 21.09.2022 - 11:39

Die Schlepperfreunde Reichenschwand sind zufrieden: 250 historische Exemplare und zahlreiche Vorführungen lockten rund 2.500 Gäste an.

Schon weit gefahren, der Hanomag Diesel, Baujahr 1937: Er war sowohl bei der Traktor-Tour am Stilfser Joch, als auch mehrfach bei der Oldtimer-Traktor-WM, wie die Plaketten am Kühler bestätigen.

Reichenschwand/Lks. Nürnberger Land „Kummts, dou brummt’s“, brauchten die Schlepperfreunde Reichenschwand nicht zweimal sagen. Sie konnten mit der Resonanz ihres diesjährigen Bulldogtreffens nach coronabedingt langer Pause mehr als zufrieden sein.

Rund 2500 Zuschauer strömten während des ganzen Tages in den Lustgarten, um hier 250 altehrwürdige Traktoren aus allen Epochen der verschiedensten Marken, teils im Originalzustand, teils auf Hochglanz poliert zu bestaunen: Auf einem Feld in unmittelbarer Nähe konnten Interessenten die verschiedenen Feldvorführungen live und in Aktion beobachten.

Die Reichenschwander Schlepperfreunde wollen damit einen Einblick in die landwirtschaftliche Arbeit früherer Jahre geben und zeigen, wie früher mit Bulldog und simpler Technik der alten Maschinen gearbeitet wurde. Da wurden alte Pflüge vorgeführt, Baumstämme gezogen und Kartoffeln gerodet, die man extra für diesen Tag angebaut hatte. Das Klauben durften die Kinder erledigen, die ihre größte Freude daran hatten, vor allem auch deswegen, weil sie das Ergebnis ihrer Sammeltätigkeit mit nach Hause nehmen durften.

Neben alter gab es auch neue Landtechnik zu sehen

Viele Informationen: Hans Munkert (mit roter Mütze und Mikro) von den Oldtimer-Freunden Zenngrund weiß über jeden Oldtimer etwas zu berichten und kommentierte die Präsentation der Teilnehmer.

Gezeigt wurden neben alter auch aktuelle Landtechnik und moderne Traktoren, sowie der Einsatz für die Verarbeitung von Holz. Für die Vorstellung der historischen Bulldogs – teilweise echte Raritäten und sehr alt – hätte man keinen besseren Fachmann als Hans Munkert von den Oldtimer-Freunden Zenngrund finden können. Schlepperfreunde-Vorstand Felix Meer lobte, dass Munkert über jedes Gefährt etwas zu berichten wusste.

Den weitesten Weg hatten Teilnehmer aus Tirschenreuth in der Oberpfalz und aus Oberreichenbach in Franken, während die meisten aus dem Nürnberger Land kamen, so auch das älteste Exemplar, ein unverwüstlicher Kramer Verdampfer, Baujahr 1936, 12 PS im Originalzustand, im Besitz von Alexander Sörgel aus Engelthal.

Großer Andrang am Zapfwellenprüfstand

Das Baumstammschleppen bringt den Motor zum Qualmen.

Großer Andrang von Bulldogbesitzern und Zuschauern auch am Zapfwellenprüfstand, wo ermittelt wurde, wie viel PS die alten Marken noch hergeben, bzw. wie hoch der Leistungsverlust ist. Aber nicht nur für Fahrerinnen und Fahrer der alter Dieselrösser war das Schlepper-Treffen etwas ganz Besonderes, sondern auch für technikbegeisterte Laien und Familien war der Anblick der Stahlboliden mehr als reizvoll. Heute erstaunt vor allem, mit welchen Mühen und technischen Hilfsmitteln alte Lanz-Bulldogs angeheizt werden müssen.

Die Liste der gezeigten Raritäten und Marken ist lang: Fendt, Holder, John Deere, Lanz, Hela, Ferguson, Fiat, MAN, Güldner, Deutz („Erfolgreiche fahren Deutz“), Eicher, Peugeot, Unimog, Porsche, Schlüter, Mc Cormick, Allgeyer, Fahr, Ladini und als besonderes Exemplar ein Hanomag Diesel, Baujahr 1937, 20 PS, der schon bei der Oldtimer-Traktoren WM und bei der Traktortour am Stilfser Joch dabei war.

Für das leibliche Wohl und Unterhaltung war im Festzelt bestens gesorgt. Bei der Tombola zog die Forchheimer Bierkönigin Melanie Luzius die Sieger, wobei als 1. Preis „Zehn Stunden Bulldogfahren mit einem neuen Mc Cormick“ winkte.