Staffelstein/Lks. Lichtenfels Die diesjährige Jahresversammlung der WBV Lichtenfels-Staffelstein fand pandemiebedingt in Form einer Videokonferenz statt, an der sich 151 Personen beteiligten. Während die Gewinnkurve der WBV weiterhin nach oben zeigt, war für den einzelnen Waldbesitzer das vergangene Jahr ein Draufzahlgeschäft gewesen, wie Vorsitzender Robert Hümmer in seinem Rechenschaftsbericht feststellte.
Nach einem satten Gewinnsprung im Jahr 2019 von 1000 auf 145 854 €, steigerte sich der Reinerlös des wirtschaftlichen Vereins 2020 ein weiteres Mal und zwar um 50 000 auf 196 283 €. „Das gute Endergebnis ist zurückzuführen auf die weiter anhaltende große Holzvermarktungsmenge und das daraus resultierende Umsatzplus im Gebühren- und Provisionsbereich“, stellte Steuerberater Christoph Eube von der Steuerberatungsgesellschaft Treukontax erfreut fest.
Fast 90 % der Menge war Käferholz
Ein Tortendiagramm aus dem Geschäftsbericht von WBV-Geschäftsführer Harald Quinger führte den Zuhörern deutlich vor Augen, was den einzelnen Waldbauern das Geschäft verhagelt hatte: Im Jahre 2020 wurden 46 434 fm Fichtenstammholz vermarktet. Verglichen mit 2019 ergibt das eine satte Steigerung um 40 %. Die Kehrseite der Medaille zeigte der Experte ebenfalls auf: 89 % davon sind vom Borkenkäfer befallenes Holz, also Schadholz, das dem Waldbauern deutlich weniger Erlöse erbringt als Frischholz. 2019 hatte das Diagramm noch ein ausgeglichenes Verhältnis von 50 zu 50 angezeigt, das nach Ansicht von Quinger allerdings nicht die realen Verhältnisse angezeigt haben dürfte: „Die Dunkelziffer lag wegen des Frischholzanteils beim Borkenkäfer vermutlich weit höher.“
Wegen der Waldprämie wächst der WBV
Ein Silberstreif ist bei der Käferplage zu sehen
Der WBV-Geschäftsführer führte den Zuwachs auf die Bundeswaldprämie zurück. Sie beschert jedem Waldbesitzer mit mindestens 1 ha Wald eine Förderung von 100 €/ha. Voraussetzung: eine PEFC-Zertifizierung. „Als Mitglied einer WBV sind Waldbesitzer automatisch zertifiziert und müssen sich nicht selbst zertifizieren“, erläuterte Quinger.
Einen Silberstreif am Horizont, was die Käferplage anbetraf, sahen Christoph Hübner, Bereichsleiter Forst am AELF Coburg, und Geschäftsführer Jörg Ermert von der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken (FVO). Die kühlen Temperaturen, die seit Anfang April herrschten, würden den Schwärmflug der Insekten verzögern und zu einer Verbesserung der Situation beitragen.