Bürgstadt/Randersacker/Kitzingen/Iphofen/Nordheim - Unter dem Motto „Frankens Blick in die Zukunft“ machte sich Regierungspräsident Eugen Ehmann auf den Weg, um mit Winzern aktuelle Themen zu besprechen. Den Auftakt der vom Fränkischen Weinbauverband und der LWG geplanten Reise machte das Weingut Rudolf Fürst in Bürgstadt (Lks. Miltenberg). Hier gab es Informationen zu der Region „Churfranken“ und den Themen Terrasssenweinbau, Trockenmauerbau und Biodiversität. Winzer Paul Fürst sprach die aktuellen Probleme an und betonte, dass der Erhalt der Kulturlandschaft nur als Gemeinschaftsaufgabe gelingen könne.
Die zweite Station der Weinbaubereisung bildete das Weingut Schmachtenberger in Randersacker (Lks. Würzburg). Nach der Vorstellung seines eigenen Weinguts informierte Markus Schmachtenberger über die Winzergruppe Ethos. Dieser Zusammenschluss von zwölf jungen Winzerinnen und Winzern hat es sich auf die Fahne geschrieben, die Kulturlandschaft zu erhalten, umwelt- und ressourcenschonenden Weinbau zu betreiben, Biodiversität zu fördern, gesellschaftliche und soziale Verantwortung zu übernehmen sowie ehrliche Weine mit Qualität zu erzeugen.
Weiter ging es in der Winzergemeinschaft Franken (GWF) in Kitzingen-Repperndorf. Bei einem Rundgang durch den Betrieb stellten der geschäftsführende Vorstand Cornelius Lauter und der Vorstandsvorsitzende Andreas Oehm die Genossenschaft vor, die in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen feiert. Weinbaupräsident Artur Steinmann unterstrich an dieser Stelle, wie wichtig die Genossenschaften für Franken seien. Aktuell bewirtschaften rund 1300 GWF-Mitglieder etwa 1300 ha Rebfläche.
Bei den sich anschließenden Besuchen in den Weingütern Johann Ruck in Iphofen (Lks. Kitzingen) und Helmut Christ in Nordheim sowie DIVINO Nordheim (Lks. Kitzingen) drehte sich alles um die Bewässerung und eine nachhaltige Wasserbevorratung im Weinbau. „Das Thema beschäftigt die Winzerinnen und Winzer im Moment wie kein zweites. Wir stellen uns die Fragen: Wo bekommen wir das Wasser her, wie kommt es in die Weinberge und wie kann es sinnvoll gespeichert werden“, sagte Steinmann.
Die Gemeinden Iphofen und Nordheim haben sich bereits intensiv mit diesen Fragen beschäftigt. Sie planen, besonders im Winter oder zu Hochwasserzeiten dem Main Wasser zu entnehmen und in einem höher gelegenen See zu speichern. Dieses soll dann – bei Bedarf – über Tröpfchenberegnungsschläuche wieder abgegeben werden.