Kulmbach - Die Zahl des erlegten Schwarzwildes ist in fast allen oberfränkischen Landkreisen zurückgegangen. Im Landkreis Kulmbach waren es zuletzt 1448 Wildschweine, was binnen Jahresfrist über 300 Wildschweine weniger bedeutet. Diese Zahlen hat Kreisvorsitzender Burkhard Hartmann bei der Jahresversammlung der Arbeitsgemeinschaft (Arge) der Jagdgenossenschaften im Bauernverband bekannt gegeben.
Der Rückgang bedeute allerdings nicht, dass es keine Schäden mehr gibt. Hartmann bezifferte die angerichteten Schäden im Jagdjahr 2018/2019 (1. April bis 31. März) im Landkreis auf 122 000 €. Das könne aber noch lange nicht alles sein, sagte er und rief die Jagdgenossen dazu auf, die Erhebungsbögen über die Schwarzwildschäden unbedingt bis zum Stichtag 31. März zurückzusenden. Die Bögen seien die einzige Möglichkeit, die Höhe der Schäden zu melden. Zuletzt habe man einen Rücklauf von lediglich 64 % verzeichnet.
43 Reviere beantragen Nachtsichtgeräte
Ein positives Fazit zog der Vorsitzende über den Einsatz von Nachtsichtgeräten. Von den 127 Revieren im Landkreis Kulmbach sei der Einsatz von Nachtsichtgeräten von 43 Revieren mit zusammen rund 180 Jägern beantragt worden. Eine „Wahnsinnszahl“, so Hartmann. Verwunderlich sei dies nicht, denn mit Hilfe der Nachtsichtgeräte sei es eben wesentlich einfacher, Schwarzwild zu bejagen. Nachtsichtgeräte dürften ohnehin nur bei Schwarzwild, nicht bei Rehwild, Verwendung finden.
Lange noch nicht zum Besseren wende sich auch die Situation beim Wildverbiss. Im Gegenteil: Hartmann konnte zwar von steigenden Rehwildstrecken berichten, es zeige sich aber kaum ein positiver Effekt. Während die Strecke zuletzt um fast 70 auf 3633 anstieg, habe sich beim Verbiss kaum etwas geändert.
Möglichkeiten der Jagdgenossenschaften, auf einen angepassten Wildbestand hinzuwirken, beleuchtete Armin Heidingsfelder, Geschäftsführer der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Mittelfranken. Dazu gehöre in erster Linie die aktive Mitwirkung der Jagdgenossenschaft bei der Abschussplanung und beim Vollzug. Rehwild sei nicht seltener geworden, auch wenn man es aufgrund der veränderten Waldstruktur nicht mehr so oft sehe, wie in früheren Jahren. Schon die hohen Wildunfallzahlen würden auf eine große Rehwilddichte hinweisen.