Ansbach Frauen nehmen im ländlichen Raum eine wichtige Rolle ein. Die 2019 in Auftrag gegebene Bäuerinnenstudie stand deshalb im Mittelpunkt des ersten „Landfrauen-Forum“ mit Landfrauen aus ganz Mittelfranken. Organisiert wurde die Veranstaltung, die als Videokonferenz durchgeführt wurde, von den drei mittelfränkischen ÄELFs, der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und dem Bereich „Ernährung und Landwirtschaft“ der Regierung von Mittelfranken.
Im Zentrum der Veranstaltung stand die Bäuerinnenstudie, deren 2021 veröffentlichten Ergebnisse von den Teilnehmerinnen des Forums bestätigt wurden: Die Arbeit der Frauen auf den Betrieben macht einen wesentlichen Bestandteil des Betriebserfolges aus, sie ist sehr vielfältig und die Belastung mitunter sehr hoch. Dazu engagieren sich viele der Landfrauen ehrenamtlich und übernehmen dabei oft auch eine leitende Position. Die tatsächliche „Freizeit“ bleibt daher auf nur wenige Stunden in der Woche beschränkt.
In drei Arbeitsgruppen befassten sich die Teilnehmerinnen intensiv mit den Themen Arbeitszeit, Absicherung im Alter und Außenwahrnehmung der Landwirtschaft. Laut den Teilnehmerinnen führt oft fehlendes Wissen über die moderne Landwirtschaft zu aufgeladenen Diskussionen. Ein funktionierender Dialog zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern ist deshalb wesentlich für die Wertschätzung und Anerkennung der Tätigkeit von Landwirtinnen und Bäuerinnen.
Eine Teilnehmerin wies darauf hin, dass Vesperboxen mit regional produzierten Lebensmitteln in den Kindergärten und Schulen gut über die örtliche Erzeugung von Lebensmitteln informieren. Diese Boxen könnten im Unterricht immer wieder thematisch aufgegriffen werden, um Hintergründe zu heimischen Lebensmitteln und deren Herstellung altersgerecht zu erläutern.
Erfolgreich Akzente setzen
Entsprechend resümierte die Regierungsvizepräsidentin Dr. Kerstin Engelhardt-Blum, dass Frauen neben ihrer Verantwortung für Familie und Haushalt auch als erfolgreiche Unternehmerinnen Akzente bei der Produktion und Vermarktung regionaler und nachhaltiger Produkte setzen. „Darüber hinaus sind Frauen mit ihrem sozialen Engagement eine wichtige Stütze für das gesellschaftliche Leben in ihren Gemeinden.“ Nicht nur im ländlichen Raum gelte es deshalb, „die für uns alle bedeutende Arbeit unserer Landfrauen und Bäuerinnen mehr herauszustellen und zu fördern“.
Derzeit werden in allen sieben Regierungsbezirken Landfrauen-Foren veranstaltet. Die Ergebnisse aus den Foren werden zusammengetragen und am Ende in einer zentralen Veranstaltung des bayerischen Landwirtschaftsministeriums präsentiert.