
Dann veränderte die Corona-Pandemie das Leben: Aus seiner Sicht kam die Landwirtschaft in der Anfangszeit relativ glimpflich davon. Die Bauernfamilien schätzten ihr privilegiertes Leben auf dem Land. „Doch die anerkannte Systemrelevanz brachte der Landwirtschaft nicht viel und ist schnell in Vergessenheit geraten“, betonte er.
Die Covid-Ausbrüche in den Schlachtbetrieben im Sommer führten zu einem Schweinestau und es war deutlich zu spüren, wie labil dieses System ist. Mit dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) Anfang September war das Chaos perfekt, denn nun fielen zusätzlich die Exportmärkte weg.
Regionale Märkte und Premiumprodukte
Die Rahmenbedingungen zwingen die Landwirte zu effizienter Arbeit. „Dabei birgt jeder einzelne Betrieb Chancen, diese zu steigern“, so Angermeier. Den größten Hebel erzielen dabei höhere Tageszunahmen, Verbesserung der Futterverwertung oder -verluste sowie Erlös je kg Lebendgewicht. Weiter folgen Heizung in der Vormast, bayerische Genetik, Getreidereinigung, grundsätzliche Futteranalyse, Mehrphasenfütterung und Fütterungstechnik mit Sensor.
Über Perspektiven auf dem Schweinemarkt sprach Franz Beringer, EG Südbayern. „2020 war von Höhen und Tiefen geprägt“, fasste er zusammen. Viele Kapazitäten konnten nicht genutzt werden, was in Deutschland zu einem enormen Schweinestau führte. „Im Moment ist eine leicht Entspannung zu spüren“, berichtete er.