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Wolfsmanagement

Wolf: EU-Parlament will über besseren Schutz abstimmen

EU-Parlament-Straßburg
Josef Koch
Josef Koch
am Montag, 21.11.2022 - 08:45

Aktuell laufen noch Verhandlungen über einen Forderungskatalog für die Abstimmung am kommenden Donnerstag.

Erstmals in der Geschichte des EU-Parlament soll das Plenum am kommenden Donnerstag (24.11.) in Straßburg über konkrete Schritte zum Schutz der Landwirtschaft gegen den Wolf abstimmen. Derzeit verhandeln die Fraktionen noch über einen Forderungskatalog. Daher stehen Details zum Abstimmungspapier noch nicht fest.

Damit fordern wir die EU-Kommission auf, zu handeln. Sie ist jetzt am Zug. Ein so starkes Signal aus dem Europaparlament darf nicht einfach ignoriert werden", meinen die Europaabgeordneten Simone Schmiedtbauer, ÖVP-Landwirtschaftssprecherin und Alexander Bernhuber, ÖVP-Umweltsprecher.

 

Schmiedtbauer sieht Bewegung in Europa

Die Ausbreitung des Wolfs hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Die Schäden für die Alm- und Weidewirtschaft wachsen im Gleichschritt nach Ansichten der beiden ÖVP-Politiker mit der Wolfspopulation. Diese Bedrohung für die kleinstrukturierte heimische Landwirtschaft und den gesamten ländlichen Raum erfordere ein entschlossenes politisches Handeln.

Es sei ein historischer Schritt, dass das Europaparlament die Anliegen der ländlichen Bevölkerung und der heimischen Landwirtschaft auf die Tagesordnung setze, um sich für die Nutztierhaltung und gegen die unkontrollierte Ausbreitung von Großraubtieren auszusprechen. „Jetzt kommt auf Brüsseler Ebene Bewegung in die Sache", freut sich Schmiedtbauer.
 

Konkrete Schritte der Kommission erwartet

Sie erwartet sich konkrete Schritte der EU-Kommission noch in dieser Legislaturperiode, vor 2024.  Nach Meinung von Bernhuber, muss die Europäische Kommission „endlich die Sorgen von Europas Landwirtinnen und Landwirten ernst nehmen und mit aberwitzigen Vorschlägen wie Hirtenhunden und Weidezäunen aufhören.“ Der ÖVP-Parlamentarier fordert praxistaugliche Lösungen und einen vernünftigen Zugang. Die Kommission dürfe sich nicht aus der Verantwortung stehlen.