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Artenvielfalt

Volksbegehren: Es knirscht vor neuem Runden Tisch

Runder Tisch
Alexandra Königer
Alexandra Königer
am Donnerstag, 05.12.2019 - 11:08

Beim nächsten Runden Tisch soll im Mittelpunkt stehen, was öffentliche Träger für den Artenschutz tun können und nicht die Landwirtschaft. Ansonsten sind Reaktionen zu erwarten.

Am Montag tritt der Runde Tisch Artenschutz in der Münchner Staatskanzlei erneut zusammen. Laut Moderator Alois Glück geht es jetzt vor allem darum, wie die Ergebnisse der Arbeitsgruppen auf Flächen unter anderem des Freistaats, der Gemeinden, Landkreise und Kirchen konkret umgesetzt werden können, berichtet der Münchner Merkur.

BBV-Präsident Walter Heidl drohte bei der BBV-Landesversammlung in Herrsching am vergangenen Wochenende mit einem Boykott des Runden Tisches: „Sollte es wieder nur um die Landwirtschaft gehen, dann stehe ich auf und gehe“, sagte er zum anwesenden Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). Der nahm die Aussage wortlos zur Kenntnis, während die Delegierten applaudierten. Der Vorsitzende vom Landesbund für Vogelschutz, Norbert Schäffer, zeigte wenig Verständnis für die Drohung: „Die Mehrheit der Bayern möchte mehr Artenschutz. Die konventionellen Landwirte sollten aufhören, Widerstand gegen die Errungenschaften des Volksbegehrens zu leisten.“ Dieses habe den Freistaat dazu gebracht, über 70 Mio. € zusätzlich für Leistungen der Landwirtschaft bereitzustellen.

Ziel der Fortführung des Runden Tisches ist laut Einladung, „Arten- und Naturschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verstehen und einen neuen Gesellschaftsvertrag vorzubereiten.“ Die Grünen sind nicht dabei (Stand Redaktionsschluss). Das ärgert Fraktionschef Ludwig Hartmann: „Wir haben das Volksbegehren mit zum Erfolg gebracht und wären jetzt auch gerne dabei, wenn es um den Beitrag zum Artenschutz von Bereichen außerhalb der Landwirtschaft geht.“