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Diskussionen um neuen Posten

Umstrittene Entscheidung: Regierung führt Tierschutzbeauftragte ein

Bundesagrarminister Cem Özdemir
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Redaktion Wochenblatt
am Freitag, 12.05.2023 - 01:15

Eine Tierärztin soll künftig Bundesagrarminister Özdemir beim Tierschutz unterstützen. Aber über den Nutzen des neuen Posten gehen die Meinungen weit auseinander.

Berlin/München - Die Bundesregierung hat ein neues Amt eingeführt: Künftig gibt es eine Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung. Bundesagrarminister Cem Özdemir hat für das Amt Ariane Désirée Kari vorgeschlagen. Die Bundesregierung hat sie berufen. Sie ist bisher stellvertretende Landestierschutzbeauftragte in Baden-Württemberg und wird ihr neues Amt Mitte Juni antreten, heißt es vom Bundesagrarministerium.

Überschrift: Die Beauftragte soll politisch und fachlich unabhängig arbeiten, teilt das Ministerium mit. So soll sie Özdemir zu tierschutzrelevanten Fragestellungen beraten. Zudem soll sie auch helfen, den Tierschutz auf nationaler, aber auch internationaler Ebene weiterzuentwickeln. Ihre Arbeit wird sie in einem Tätigkeitsbericht schildern.

Tierschutzbeauftragte: Meinungen gehen auseinander

Die Reaktionen zum neuen Beauftragten-Posten fallen unterschiedlich aus. Dass es künftig eine Tierschutzbeauftragte geben soll, wurde im Koalitionsvertrag vereinbart. Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) verwies auf die Entscheidung während der Koalitionsverhandlungen. „Die Umsetzung ist daher wenig überraschend.“ Tatsächlich gebe es Tierschutzbeauftragte in einigen Bundesländern. „Wir in Bayern gehen einen anderen Weg: Mit dem Tierschutzbeirat, dem Vertreter von Tierschutzorganisationen, der Wissenschaft, der Tierärzteschaft, aber auch der Landwirtschaft angehören, sind wir deutlich breiter aufgestellt, als mit einer Einzelperson“, erklärte Kaniber.

Die Landwirtschaftsministerin betonte, dass in Bayern der Tierschutz in der Verfassung verankert sei. „Wichtig ist mir aber eines: In der Landwirtschaft geht Tierschutz nur mit den Landwirten und nicht gegen sie. Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass die Tierschutzbeauftragte auch das zunehmende Leid der Weidetiere ernst nimmt und gemeinsam mit uns etwas gegen die ungebremste Zunahme von Wolf und Bär unternimmt.“

Das ist die neue Tierschutzbeauftragte

Ariane Désirée Kari wurde 1987 in Pforzheim geboren. Nach erfolgreicher Approbation als Tierärztin im Jahr 2012 qualifizierte sie sich 2015 im Rahmen einer Weiterbildung zur Amtstierärztin und erwarb 2019 die tierärztliche Zusatzbezeichnung Tierschutz. Sie konnte sich zudem zur Fachtierärztin für Öffentliches Veterinärwesen weiterbilden. Seit 2022 ist Kari außerdem Fachtierärztin für Tierschutz.

Darüber hinaus war Frau Kari von 2012 bis 2014 als Mitarbeiterin der Stabsstelle für Ernährungssicherheit im Regierungspräsidium Tübingen im Bereich der Tierarzneimittelüberwachung tätig und hatte von 2014 bis 2016 die stellvertretende Tierschutzreferatsleitung im Veterinäramt Rhein-Neckar-Kreis (Wiesloch) inne. (phs)

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