Die Bundesregierung und die EU-Kommission sprechen wegen der russischen Aggression gegen die Ukraine bereits von einer „Zeitenwende“. Heidl regt an, dass in diese Neuausrichtung auch der Nahrungsmittelsektor eingebunden wird: "Neben den Maßnahmen in der Außen- und Sicherheitspolitik, sind auch politische Kurskorrekturen nötig, um die Versorgungssicherheit mit Lebensmittel, Betriebsmitteln, Energie und Rohstoffen aufrecht zu erhalten. Ernährungssicherung und Versorgungssicherheit müssen wieder zentrales Ziel in der EU sein“, so seine Forderung. Bei den bisherigen Vorschlägen der EU-Kommission beim Green Deal und für großräumige Unterschutzstellungen in Wäldern und bei Landwirtschaftsflächen brauche es entsprechende Nachjustierungen und einen Verzicht auf Zwangsstilllegungen. Unter anderem seien auch verlässliche Rahmenbedingungen für zum Beispiel Biogas, Biokraftstoffe und Holz aus regionaler Erzeugung nötig, um unabhängiger von Energieimporten zu werden.
Auf Außergewöhnliches vorbereitet sein
Bei der neuen EU-Agrarpolitik ab 2023 müsse in Brüssel und Berlin jetzt Initiative ergriffen werden, um angesichts der außergewöhnlichen Umstände zum Beispiel Regeln auszusetzen, die beste Landwirtschaftsflächen von der Erzeugung von Lebensmittel ausschließen würden: „Das Prinzip nachhaltiger Landbewirtschaftung kann und muss aufrechterhalten werden, doch auch die Versorgungssicherheit muss von Bundesregierung und EU-Kommission in den Blick genommen und aufrechterhalten werden“, sagt Heidl.