Landesbäuerin Christine Singer wird mit großer Wahrscheinlichkeit als Abgeordnete dem Europäischen Parlament angehören. Die 57-Jährige Landesbäuerin wird von den Freien Wählern bei den anstehenden Europawahlen ins Rennen geschickt. Wie die Freien Wähler mitteilten, soll Singer die Spitzenkandidatin der Partei für die Europawahl werden. Der bayerische Landesvorstand nominierte Singer einstimmig, teilten die Freien Wähler in München mit.
Wie es aus Kreisen der Partei heißt, soll die Landesbäuerin auch für die Bundespartei als Spitzenkandidatin antreten. Ende Juni stimmen die Mitglieder bei der Nominierungsversammlung darüber ab. Singer gilt als gesetzt, heißt es aus der Partei. Im Falle einer Wahl würde Singer der aktuellen Europaparlamentarierin der Freien Wähler, Ulrike Müller, nachfolgen. Die Bäuerin Müller gehört seit 2014 dem Europäischen Parlament für die Freien Wähler an. In diesem Jahr kandidiert Müller für den Bayerischen Landtag. Derzeit stellen die Freien Wähler im Europaparlament zwei Abgeordnete: Ulrike Müller und Engin Eroglu.
Christine Singer vor Wahl ins Europaparlament
Für FW-Parteivorsitzenden Hubert Aiwanger steht es außer Frage, dass Singer ins Europaparlament einziehen wird. „Mit Christine Singer konnten wir eine fantastische Nachfolgerin für Ulrike Müller finden“, wird Aiwanger in einer Pressemitteilung der Partei zitiert. Landesbäuerin Christine Singer stammt aus Hofheim (Lks. Garmisch-Partenkirchen) und ist gelernte Hauswirtschaftsmeisterin. Singer bewirtschaftet mit ihrer Familie einen Milchviehbetrieb und ist seit mehr als 25 Jahren im Bayerischen Bauernverband aktiv. Seit 2022 engagiert sich die Oberbayerin als Landesbäuerin.
Die 57-Jährige trat erst kürzlich in die Bundespartei der Freien Wähler ein. Seit 2008 engagierte sie sich politisch als Kreisrätin für die Freien Wähler. Singer sagte, dass die Kandidatur für das Europaparlament eine „einmalige Gelegenheit“ für sie sei. Von der Kandidatur und einer möglichen Wahl profitiert aus ihrer Sicht der Bauernverband: „Alles, was uns Sorgen und Problemen bereitet, kommt aus Brüssel. Ich möchte hier etwas tun für die bäuerlichen Familien im ländlichen Raum!“
Landesbäuerin Singer will ihr Amt weiter ausüben
Mit ihrem Amt als Landesbäuerin sei der Schritt vereinbar: „Für mich war bislang immer klar, dass ich Lobbyistin und keine Politikerin bin. Für unseren Berufsstand ist dieser Schritt positiv, denn es geht darum, dass wir in politischen Gremien vertreten sind und etwas bewirken können.“ In der Vergangenheit seien viele BBV-Präsidenten gleichzeitig auch Abgeordnete gewesen. Dies sei kein Nachteil für die Landwirte gewesen. Sie wolle ihre Erfahrungen aus der Landwirtschaft einbringen und in Brüssel und Straßburg Probleme der Landwirte ansprechen.
Offiziell wird Singer am 21. Juni als Spitzenkandidatin der bayerischen Freien Wähler vorgestellt. Sollte sie auch von der Bundespartei als Spitzenkandidatin nominiert werden, gilt ihr Einzug ins Europäische Parlament als sicher. An ihrer Wahl auf Bundesebene gibt es in der Partei, wie es mehrere Mandatsträger schildern, keine Zweifel.