
BBV-Präsident Walter Heidl machte am Wochenende darauf aufmerksam, dass der Lebensmittelhandel (LEH) durch seine Niedrigpreisstrategie die Erfolge der ITW gefährden könnte. Statt gemeinsam mit den Bauern vorzugehen, verfolge der LEH in Deutschland wieder eine Strategie der billigsten Preise und nutze dafür auch Importe aus der EU, statt Hand in Hand mit den deutschen Erzeugern vorzugehen und so die Versorgungssicherheit herzustellen. Als Beispiel nannte Heidl die derzeitige Situation beim Spargel.
Der BBV-Präsident nahm, gemeinsam mit zahlreichen Politikern und Verbandsfunktionären aus dem Alpenraum, an der Europawanderung teil, die traditionell vom Südtiroler Bauernbund ausgerichtet wird und diesmal im Raum Ladurns/ Brenner stattfand. Etwa 50 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, unter ihnen Österreichs Agrarminister Totschnig, DBV Präsident Rukwied, der Landesobmann des Südtiroler Bauernbunds Tiefenthaler, der ehemalige EU-Kommissar Fischler und MdEP Dorfmann trotzten dem regnerischen Wetter am 6. August.
Dorfmann: EU-Umweltpaket bedroht Vesorgungssicherheit
Norbert Totschnig, frischgebackener Agrarminister aus Österreich, konstatierte: „Wir erleben derzeit eine Herausforderung für die Land- und Forstwirtschaft, wie es sie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr gegeben hat. Die Anpassungsfähigkeit der Betriebe sei besonders gefordert.“
Leider, so MdEP Herbert Dorfmann aus Südtirol, überlasse die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ihrem Vize Frans Timmermanns das Feld, obwohl er die Wahl zum EU-Parlament verloren habe. Mit seinem Vorhaben im EU-Umweltpaket zur drastischen Verringerung von Pflanzenschutzmitteln gefährde er nicht nur das Überleben zahlreicher Betriebe, sondern auch die Versorgungssicherheit der Menschen in Europa. Der zuständige EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski trete überhaupt nicht mehr in Erscheinung.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde eine stärkere Zusammenarbeit im Alpenraum vereinbart, wie sie bereits beim BLW-Alpen.Gipfel am 22. Juni 2022 besprochen wurde.