Nach dem Rücktritt von Sebastian Dickow bei "Land schafft Verbindung" (LsV) wird die bisherige kommissarische Vorstandschaft unter Rainer Seidl bis zur Vereinsgründung weiter die Geschicke der Bewegung in Bayern leiten. Dies teilt das Team Bayern in einer Pressemitteilung mit.
Sobald die Vereinsgründung stattgefunden hat, werde es Neuwahlen geben, so der Vorsitzende Seidl auf Wochenblatt-Nachfrage. Wegen der Coronakrise sei die Vereinsgründung aber schon rund vier Wochen in Verzug.
Die bisherige Funktion von Sebastian Dickow als Bindeglied zwischen Bayern und der Bundesorganisation werde zunächst Claus Hochrein übernehmen, so Seidl. Dickow war unter anderem auch deshalb zurückgetreten, weil der kommissarischen Vorsitzende Seidl zuletzt zu lange gezögert habe, um persönlichkeitsverletzende Anfeindungen von Gruppenmitgliedern gegen Dickow zu unterbinden. Seidl bestätigte dem Wochenblatt inzwischen, die persönlich verletzende Sprachnachricht sowie den Verfasser aus der Whatsapp-Gruppe entfernt zu haben.
Auf Bundesebene bleibt es aber offen, wer Dickow als LsV Sprecher neben Dirk Andresen nachfolgen wird. Laut Andresen arbeite der LsV derzeit an einer neuen Organisationsstruktur. Er betonte jedoch, er könne sich durchaus wieder einen Sprecher aus Bayern vorstellen. „Land schafft Verbindung wird aber verbandsneutral bleiben“, sichert Andresen zu.
Dank an Dickow
Die kommissarische Vorstandschaft Bayern will den Bauern in der Gesellschaft und Politik weiter eine Stimme geben. Sie werde aktiv durch Vertreter der Regierungsbezirke unterstützt. Ein breit gefächertes Spektrum an Arbeitsgruppen habe ihre Arbeit bereits aufgenommen und werde zu den einzelnen Fachthemen gezielt Stellung beziehen, heißt es in der Pressemitteilung des LsV Bayern.
Das LsV-Team Bayern bedankt sich bei Dickow als "einen großen Akteur von LandschafftVerbindung für seine hervorragende Arbeit". "Er war lange Zeit das Gesicht von unserer Bewegung", so der LsV. Dickow habe für alle Landwirte einen starken Einsatz gezeigt und sich sein Fachwissen sowie seine Durchsetzungskraft in der Diskussion unter Beweis gestellt. Durch diese Arbeit wurde der Landwirtschaft in Deutschland und vor allem in Bayern wieder mehr Gehör geschenkt, welches lange Zeit keiner mehr für möglich hielt.
"Seine persönliche Entscheidung sich zurückzuziehen, trifft uns alle sehr", so die Vorstandschaft und die Beiräte von LsV Bayern.
