
Bundesagrarministerin Julia Klöckner ist unzufrieden, wie die Länder die Afrikanische Schweinepest (ASP) bekämpfen. Wie aus Regierungskreisen verlautete, hat Klöckner deshalb Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke vergangene Woche in einem Schreiben ausdrücklich um eine bessere Koordination der Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen gebeten.
Dabei hatte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Uwe Feiler, am vergangenen Freitag (23.4.) bei einem Vor-Ort-Termin im Brandenburger Seuchengebiet noch gute Fortschritte im Kampf gegen
die Afrikanische Schweinepest (ASP) bestätigt.
Klöckner beruft sich dabei auf Kritik von „unterschiedlichen Seiten“, nach der sich die verschiedenen
Ressorts in Brandenburg nicht gut miteinander abstimmten. Zudem bestünden in verschiedenen Punkten Defizite.
So werde von zerstörten Wildschweinbarrieren und offenen Durchgängen in den von ASP betroffenen Gebieten berichtet. Im Landkreis Märkisch-Oderland hätten Landwirte zudem moniert, dass munitionsbelastete Böden das Errichten von Wildzäunen enorm behindern würden.
Intensivere Maßnahmen nötig
Die Ministerin erinnert Woidke deshalb daran, dass die Anstrengungen der Behörden bei ASP-Prävention und Bekämpfung, aber auch die Sensibilisierung der Bevölkerung vor Ort deutlich intensiviert werden müssten. Dies sei von „größter Bedeutung“, wolle man den Übergriff der Afrikanischen Schweinepest auf andere Bundesländer verhindern,
betont Klöckner.
Nach ihren Worten, die am vergangenen Freitag von der Leiterin des nationalen Zentralen Krisenstabes Tierseuchen,
Staatssekretärin Beate Kasch, noch einmal wiederholt wurden, kommt es bei der ASP-Bekämpfung „entscheidend auf
ein koordiniertes Krisenmanagement der beteiligten Akteure vor Ort an“. Die Bundeslandwirtschaftsministerin bittet Woidke
deshalb, er möge sich in seiner Funktion als Ministerpräsident aktiv in die Brandenburger Seuchenbekämpfung „einschalten“.