Nach der ersten Feststellung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Sachsen wies Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber darauf hin, dass Bayern die Vorbereitungsmaßnahmen noch einmal intensiviert.
Bayern nehme die aktuelle Situation sehr ernst. Der Freistaat stehe aktuell in engem Kontakt mit dem Bund und den betroffenen Bundesländern. Laut Glauber ist das Ziel, die anderen Länder bei Bedarf aktiv zu unterstützen, um die Tierseuche vor Ort schnellstmöglich einzudämmen.
"Dazu haben wir den Kolleginnen und Kollegen in Sachsen bereits Zaunmaterial zur Verfügung gestellt. Daneben müssen wir alles dafür tun, um einen Ausbruch der Tierseuche in Bayern zu verhindern", so der Umweltminister.
Zaun ist entlang der Autobahnen ist noch immer nicht fertig
Eine wichtige Maßnahme ist das Errichten eines festen Zauns entlang der grenznahen Autobahnen. Die Baumaßnahmen stünden kurz vor dem Abschluss. Das hat Umweltminister Glauber bereits Anfang September angekündigt, als der erste ASP-Fall in Brandenburg bestätigt wurde.
Daneben prüft Bayern stetig weitere mögliche Präventions-Optionen. "Wir wollen bestmöglich vorbereitet sein und schnell reagieren können. Wir werden für Bayern außerdem nochmals 3 Millionen Euro in weiteres Zaunmaterial investieren", versichert Glauber.
Bei der Unterstützung für Sachsen hat Bayern rund 25 Kilometer mobile Zäune zur Verfügung gestellt. Feste Wildschutzzäune werden in Bayern entlang der Bundesautobahnen im Gebiet der Grenze zu Thüringen, Sachsen und der Tschechischen Republik auf einer Gesamtlänge von rund 500 Kilometern errichtet. Die Umsetzung erfolgt durch die Autobahnmeistereien.
Die bayerischen Maßnahmen
Bayern hat bereits vielfältige Vorsorgemaßnahmen gegen die ASP ergriffen. Der bayerische Rahmenplan Afrikanische Schweinepest stellt laut Umweltministerium ein landesweit koordiniertes, schnelles und zielgerichtetes Vorgehen sicher. Zudem wurde Anfang dieses Jahres ein ASP-Abwehr-Paket beschlossen, das umfangreiche Präventionsmaßnahmen beinhaltet.
Beispielsweise wurde das bestehende Anreizprogramm zur intensiven Bejagung von Wildschweinen für das aktuelle Jagdjahr bayernweit auf Keiler – männliche Wildschweine – ausgeweitet. Zudem wurde die Aufwandsentschädigung in den grenznahen Landkreisen zu Thüringen, Sachsen und Tschechien von 20 Euro auf 100 Euro pro Wildschwein erhöht. Darüber hinaus wurden zentral für Bayern bislang insgesamt rund 350 Kilometer Zaunmaterial (Elektro-, Wildschutz- und Duftzäune) beschafft.
Durch das neue Zaunmaterial wird die Menge deutlich aufgestockt. Die Zäune können zielgerichtet aufgestellt werden und die zuständigen Behörden vor Ort können im Fall eines Ausbruchsfalls in Bayern bei der Errichtung von Kernzonen unterstützt werden.