
Bei einem Vor-Ort-Termin in Brandenburg nahe der polnischen Grenze bekräftigte Hubertus Beringmeier, DBV-Veredelungspräsident und Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, dass sich der Bund bei der Bekämpfung der Afrikanische Schweinepest deutlich stärker engagieren müsse. Es sollte alles getan werden, dass sich die ASP nicht weiter ausbreite. Laut Beringmeier führen die ASP-Bekämpfungsmaßnahmen zu umfangreichen Restriktionen und Marktverwerfungen, die die schweinehaltenden Betriebe an den Rand ihrer Existenz führen.
Seit über einem Jahr grassiert die Afrikanische Schweinepest in Ost-Brandenburg in der Grenzregion zu Polen. Bei mehr als 2.600 toten Wildschweinen wurde die Seuche bislang nachgewiesen. Neben Brandenburg ist auch Sachsen von der ASP. Sie ist auch an die Grenze von Mecklenburg-Vorpommern bedrohlich nah herangerückt.
Gefahr eines nationalen Zusammenbruchs
In den Ländern Brandenburg und Sachsen werden weitreichende ASP-Bekämpfungsleistungen erbracht, um die Ausbreitung der Tierseuche in den Regionen mit hohen Viehdichten in Deutschland zu verhindern. "Die Brandenburger Schweinehaltungen benötigen dringend kurzfristig eine wirksame Unterstützung, ansonsten stehen die meisten vor dem Aus und das Land verliert endgültig seine regionale Produktion. Auf Grund der nationalen Dimension kommt dem Bund eine entscheidende Verantwortung zu", sagt Hendrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg.
Der Vizepräsident des Sächsischen Landesbauernverbandes, Gunther Zschommler, unterstrich, wie wichtig es für die die sächsischen Schweinehalter sei, dass die ASP-Bedrohung von nationalem Ausmaß anerkannt werde. Er warnte nicht nur vor einem Zusammenbruch der sächsischen Schweineproduktion, sondern die ASP werde zur Bedrohung für den gesamtdeutschen Schweinebestand. Daher forderte er, dass der Bund nach Ausrufung der nationalen Seuche bei der EU umgehend eine Entschädigungserlaubnis beantragt, um die betroffenen Schweinehalter unkompliziert entschädigen zu können. Gleichzeitig sei der Schwarzwildbestand deutlich zu reduzieren.