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Schweinehaltung

Schweinehalter fordern von Ampel-Koalition klare Perspektiven

Josef koch
Josef Koch
am Donnerstag, 04.11.2021 - 15:00

Bei der ISN-Mitgliederversammlung fordert Vorsitzender Dierkes machbare Lösungen für den Umbau der Tierhaltung.

Dierkes-Heinrich-ISN

Aufgrund der aktuell finanziell desaströsen Lage der Schweinehalter fordert die ISN von den drei Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP in Berlin, jetzt in ihren Koalitionsverhandlungen den Rahmen für Planungssicherheit und Perspektive für Schweinehalter zu schaffen. Ein Umbau der Schweinehaltung geht nur, wenn gleichzeitig für machbare Lösungen gesorgt wird. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, schreitet die Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland immer schneller fort.

„Es brennt lichterloh in der Schweinehaltung!“ So beschreibt der Vorsitzende der ISN – Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands Heinrich Dierkes die aktuelle Situation auf der heutigen Mitgliederversammlung der ISN in Münster. Den Schweinehaltern macht die katastrophal schlechte Marktsituation – unter anderem hervorgerufen durch die Corona-Lage und die Afrikanische Schweinepest – arg zu schaffen.
 

Einheimische Versorgung steht auf dem Spiel

Dass so viele Schweinehalter aufhören, sei aber insbesondere eine Folge der fehlenden Planungssicherheit und Perspektive und des fehlenden Rückhalts von Seiten der Politik. Dies war auch ein zentrales Ergebnis einer ISN-Umfrage, bei der jüngst über die Hälfte der gut 1000 teilnehmenden Schweinehalter angab, aus der Schweinehaltung aussteigen zu wollen.

Deshalb richtet der ISN-Vorsitzende seine Forderung explizit an alle drei designierten Regierungsparteien in Berlin, nun für umfassende Lösungen für die Schweinehalter zu sorgen. „Wer sich Aufbruch und Erneuerung auf die Agenda schreibt und den Umbau der Tierhaltung fordert, der muss auch gleichzeitig umfassende Lösungen dafür liefern, wie die Schweinehalter das umsetzen können – fachlich wie auch wirtschaftlich“, verlangt Dierkes.

Viel zu lange hätten sich die verschiedenen Parteien und Ministerien, wo es nur ging, gegenseitig Sand ins Getriebe gestreut. Hier müssten sich auch alle Ampel-Parteien – sei es im Rahmen ihrer Regierungsbeteiligung im Bund oder auch in einzelnen Bundesländern an die eigene Nase fassen. Die Leidtragenden seien so die Schweinehalter gewesen. „Es geht um viel – es geht darum, dass Schweinefleisch auch zukünftig noch in Deutschland unter den hohen hiesigen Standards erzeugt und nicht aus anderen Ländern mit geringeren Erzeugerstandards importiert wird“, warnt Dierkes.

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