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Exportgeschäft

Schweineexport: Kaniber fordert mehr Engagement von Özdemir

Schweineschlachtung-Schlachtbetrieb
Josef Koch
Josef Koch
am Donnerstag, 08.06.2023 - 08:10

Beispiele aus Frankreich und Ungarn zeigen laut bayerischer Agrarministerin noch Luft nach oben.

Für die bayerische Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) war das zu wenig. Gemeint ist die Öffnung von Südkorea für deutsches Schweinefleisch und die Ankündigung des grünen Agrarministers Cem Özdemir: „Wir arbeiten daran, dass auch Sperren weiterer Drittländer gegenüber deutschem Schweinefleisch aufgehoben werden. Gemeint hatte Özdemir damit vor allem China.

In einem Schreiben an den Bundesminister fordert sie von Ihm, deutlich mehr Engagement bei Verhandlungen um sogenannte Regionalisierungsabkommen, um Märkte wie China und Japan wieder für deutsches Schweinefleisch zu öffnen und damit den heimischen Markt weiter zu entlasten.

Kaniber sieht auch Chancen für Deutschland

Den erfolgreichen Abschluss eines Abkommens mit Südkorea begrüßt Kaniber in ihrem Brief zwar als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Dennoch müsse dieses Thema jetzt mit Nachdruck weiterverfolgt werden. Frankreich und Ungarn hätten nämlich gezeigt, dass auch Länder wie China und Japan bei entsprechendem Nachdruck durchaus bereit seien, regionalisierte Abkommen abzuschließen.

Damit sieht Kaniber auch für Deutschland Chancen für entsprechende Abkommen mit China zur Lieferung von Schweinefleisch aus ASP-freien Regionen, auch wenn Deutschland sich im Vergleich zu Frankreich aufgrund der dortigen ASP-Freiheit in einer anderen Ausgangslage befindet.

Frankreich und Ungarn machen es vor

Bei den Verhandlungen habe Frankreich auch erreicht, dass einige Fleischunternehmen für Verarbeitungsprodukte auf dem chinesischen Markt zugelassen wurden. In Asien sind Teile vom Schwein gefragt, die in Europa nicht zu vermarkten sind. Insofern diene der Export nach Asien auch der vollständigen Verwertung von in Deutschland aufgezogenen Schweinen, so die CSU-Ministerin.

Auch Ungarn habe bei seinen erfolgreichen Verhandlungen mit Japan gezeigt, dass bei entsprechendem Engagement ein solches Abkommen möglich ist. Die bilateralen deutsch-japanischen Gespräche scheinen dagegen nur langsam voranzukommen.

Rekordpreise für Schweine

Allerdings sind momentan Schweine am deutschen Markt knapp. Die Grillsaison läuft jetzt so richtig an, und in den nächsten Wochen werden feiertagsbedingt keine Schlachttage ausfallen. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hob am Mittwoch (7.6.) ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 5 Cent auf das Rekordniveau von 2,43 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) an. Allerdings können sich die Vorzeichen am Schweinemarkt auch schnell drehen. Das ist es gut, wenn deutsche Schlachtunternehmen auch zusätzliche Absatzchancen in Drittländer haben.

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