Die mehr als 30 Petitionen von Interessengemeinschaften, die sich in den vergangenen Monaten an den Landtag gewandt und die Abgrenzung der roten Gebiete kritisiert haben, zeigen erste Erfolge. CSU und FW beantragen nun, dass die Staatsregierung über Messnetzausbau und Binnendifferenzierung berichtet.
Die Beratung der Petitionen steht aktuell noch aus. Den Antrag wertet der Bayerische Bauernverband (BBV) als ein wichtiges Signal. Es zeigt, dass es unter anderem durch die zahlreichen Petitionen gelungen ist, den Abgeordneten die Notwendigkeit einer nachvollziehbaren Abgrenzung der nitratsensiblen Gebieten zu verdeutlichen.
Messstellen künftig noch wichtiger als bisher
Bayern lag mit rund 600 Messstellen bei der Gebietsausweisung 2021 deutlich unter der geforderten Mindestmessnetzdichte zur Ausweisung von nitratsensiblen Gebieten. In 22 Grundwasserkörpern konnte wegen zu weniger Messstellen daher auch keine Binnendifferenzierung durchgeführt werden, so der BBV.
Zwar wurden in den letzten beiden Jahren rund 240 neue Messstellen für das sogenannte Ausweisungsmessnetz geschaffen. Mit der aktuellen Ausbaugeschwindigkeit wird sich die notwendige Mindestanzahl von 1500 Messstellen jedoch nicht wie vorgeschrieben bis 2024 erreichen lassen.
Nach dem Willen von Bundesregierung und EU-Kommission dürfen künftig bei der erneuten Änderung der Gebietsabgrenzung keine landwirtschaftlichen Düngedaten mehr berücksichtigt werden. Deutschland hat dazu am Freitag (18.2.) die neuen Vorgaben in Brüssel vorgelegt. Ein ausreichendes und nachvollziehbares Messnetz ist aus Sicht der Bauern daher umso wichtiger.