Nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) werden ab dem kommenden Jahr voraussichtlich 2,7 Mio. ha statt wie bisher 2 Mio. ha als Rote Gebiete eingestuft. Das wäre eine Erhöhung um knapp 34% gegenüber der bisherigen Ausweisung.
Das wäre deutlich weniger nach bisherigen Vermutungen, wonach von einer Verdopplung der Gebietskulisse die Rede war. Der Anteil der Roten Gebiete würde aufgrund der BMEL-Angaben damit bundesweit von etwa 12% auf 16,3% steigen. Diese Daten hat das federführende Bundesumweltministerium (BMUV) am Freitag (18.2.) fristgerecht der EU-Kommission mitgeteilt.
Rote Gebiete: Bauern droht neuer Ärger

Berufsstand kritisiert Wegfall des Verursacherprinzips bei Neuausweisung. Bleiben neue Messstellen unberücksichtigt? Neue Klagewelle möglich.

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Zeitnah Rückmeldung aus Brüssel angekündigt
Dieser Vorschlag war laut BMEL zuvor in mehreren Gesprächen mit der EU-Kommission sowie mit den deutschen Bundesländern vorbereitet worden. Grund für den Anstieg der Gebietskulisse ist der Wegfall der Modellierung und das neue Verfahren der Binnendifferenzierung. Nach BMEL-Angaben hat Brüssel zugesagt, nach eingehender Prüfung zeitnah eine Rückmeldung zu geben. Nun bleibt abzuwarten, wie die Kommission auf diesen Vorschlag Deutschlands reagiert.
Obwohl im Vorfeld der Abgabe etliche Abstimmungsgespräche zwischen Bund, Ländern und der EU-Kommission liefen, ist damit immer noch unsicher, ob die EU-Kommission Deutschlands neues Ausweisverfahren belasteter Gebiete akzeptieren und das Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland einstellen wird. „Die Vertragsverletzungsverfahren unterliegen strenger Vertraulichkeit. Daher können wir den an die EU gesendeten Entwurf oder Daten für einzelne Bundesländer nicht öffentlich machen“, begründet das BMEL seine Geheimniskrämerei.