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Biolandbau

Ökolandbau: EU-Parlament stimmt für Aktionsplan

Josef koch
Josef Koch
am Dienstag, 03.05.2022 - 18:03

Große Mehrheit der Abgeordneten dafür. Kritik an fehlenden Ausbauzielen.

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Die EU-Abgeordneten haben am Dienstag (3.5.) den EU-Bio-Aktionsplan mit überwältigender Mehrheit von 611 zu 14 Stimmen bei fünf Enthaltungen durchgewunken. Bereits zuvor stimmte der EU-Agrarausschuss für den Plan.

Der EU-Bio-Aktionsplan zielt darauf ab, dass im Bio-Sektor Angebot und Nachfrage gleichsam wachsen soll. EU weit sind es erst rund 8,5 % Biofläche. Eine konkretes Ausbauziel findet sich im Parlamentsbeschluss nicht, die EU-Kommission plant indes bis 2030 einen Anteil von 25%.

Nach dem Parlamentsbeschluss sollen Bioerzeugnisse stärker in Kantinen und in der Schulverpflegung einziehen. Für die bessere Verteilung sollen strukturelle und logistische Hindernisse abgebaut werden. Zudem verweist das EU-Parlament auf die Vorteile der biologischen Erzeugnisse für die Gesundheit.
 

Ausbau soll sich für Bauern rechnen

Letztlich gehe es auch beim Ausbau von Bio nicht nur um Klima, Umwelt und Tierwohl, sondern auch um die Wirtschaftlichkeit für Landwirte, so die österreichische EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer (ÖVP). Zusammen mit einer starken Forschungs-, Innovations- und Digitalpolitik seien für den Ausbau des Bio-Sektors in Europa kurze, regionale und saisonale Lieferketten stärken und die regionale und lokale Ebene mit einzubinden, so die ÖVP-Politikerin.

„Bürokratische Hindernisse für die Entwicklung des Sektors müssen beseitigt werden und die Gemeinsame EU-Agrarpolitik muss die Bio-Betriebe für die von ihnen erbrachten Leistungen belohnen", verweist Schmiedtbauer auf inhaltliche Schwerpunkte des Berichts.

Häusling vermisst konkretes Ausbauziel

Der Agrarsprecher der Grünen im EU-Parlament, Martin Häusling (Deutschland), bedauert indes, dass im Beschluss ein konkretes Ausbauziel fehlt, nämlich wie es im Green Deal vorgesehen ist, bis 2030 rund 25 % Anteil.

Völlig inakzeptabel findet er die Formulierung, dass der ökologische Landbau quasi seine Vorzüglichkeit gegenüber dem konventionellen Anbau nicht herausarbeiten dürfe.

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