Bis zur Landtagswahl in Bayern ist noch lagen hin. Doch die Wahl in Niedersachsen am Sonntag (9.10.) gibt einen ersten Vorgeschmack, was der CSU und den Liberalen in Bayern drohen könnte. Zumindest, was die Stimmen aus der Landwirtschaft anbelangt. Schließlich wird die CSU insgesamt wohl kaum als zweitstärkste Partei im Land abschneiden, wie ihre Schwester CDU in Niedersachsen.
Immerhin wählten 67% der Landwirte am Sonntag die CDU. Damit schnitt sie bei Landwirten am besten ab, so die Analyse der Forschergruppe Wahlen. Allerdings bedeutet dies einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu 2017. Damals hatten noch fast drei Viertel der Bauern die Christdemokraten gewählt. Insgesamt kam die CDU gestern auf 28,1 % der Zweitstimmen.
Liberale büßen über die Hälfte der Stimmen ein
Die FDP musste wie die Union bei Landwirten massive Verluste einstecken. So kamen die Liberalen laut Forschungsgruppe Wahlen bei den Landwirten auf lediglich 6 % der Stimmen. Zwar liegt das deutlich über dem Gesamtergebnis von 4,7 %. Bei der letzten Landtagswahl hatten allerdings noch 15 % der Bauern in Niedersachsen die Liberalen gewählt.
Rote, Grüne und Blaue punkteten bei Landwirten
Der Wahlsieger SPD erreichte bei den Bauern 10 % der Stimmen. Das bedeutet immerhin ein Plus von 3 Punkten gegenüber der vorhergehenden Landtagswahl. Rund 4 % der Landwirte wählten diesmal die Grünen. 2017 hatte die Forschungsgruppe Wahlen hier nur einen Anteil von 1 % ermittelt, die die Grünen gewählt hatten.
Das war nicht zuletzt auf den damaligen Landwirtschaftsminister Christian Meyer zurückgeführt worden. Er wird als einer von zwei Spitzenkandidaten mit einiger Wahrscheinlichkeit der sich abzeichnenden rot-grünen Landesregierung angehören. Insgesamt erreichten die Grünen diesmal 14,5 %.
Erhebliche Zugewinne verzeichnete die AfD bei den Bauern. Ein Stimmenanteil von 10 % bedeutet eine Verfünffachung des Ergebnisses von 2017. Die Analyse der Forschungsgruppe Wahlen basiert auf einer Befragung unter insgesamt 18.794 Wählerinnen und Wählern am gestrigen Wahltag.