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Grund und Boden

Neue Form des Bodeneigentums

Land verkaufen
Ulrich Graf
Ulrich Graf
am Dienstag, 15.09.2020 - 10:42

Verantwortungseigentum heißt ein neuer Begriff, der als Alternative zum Privateigentum an Grund und Boden gedacht ist.

Ackerland gehört in Bauernhand, fordert der Bioanbauverband Demeter. Der Spekulation von Großinvestoren müsse unterbunden werden. Dabei sieht Vorstand Alexander Gerber für die Bundes­regierung zwei mögliche Hebel, um die Bodenspekulation einzudämmen: „Einerseits muss sie die sogenannten ‚Share Deals‘ einschränken, bei denen sich Investoren Anteile großer Agrargenossenschaften sichern und neben den Firmenanteilen auch die landwirtschaftlichen Flächen erwerben." Stattdessen soll sie beim Verkauf von Flächen eine nachhaltige, transparente und bauernfreundliche Entwicklung ansteuern. Dann würrde nicht wie momentan, an den Meistbietenden veräußert, sondern an diejenigen, die ihn pflegen, bestellen und ernten.

Das Land gehört sich selbst

Zum anderen soll die Bundesregierung dafür sorgen, dass Land, neben bäuerlichem Privateigentum auch in Verantwortungseigentum übergehen könne. „In dem Fall gehört das Land sich selbst oder Organisationen, die es der Spekulation entziehen und dem jeweils bestmöglichen Bewirtschafter zur Verfügung stellen." Eine breite Allianz von Organisationen und Unternehmen, zu der auch Demeter zähle, setze sich aktuell dafür ein, das GmbH-Gesetz so zu erweitern, dass Eigentum als Verantwortungseigentum auf Zeit möglich wird. Dabei bleibe das Vermögen – in diesem Fall auch der Boden - an das Unternehmen selbst gebunden. Dieses wiederum wird bewirtschaftet von Personen, die es nicht besitzen, sondern langfristig mit ihm verbunden sind, erklärt der Demeter-Vorstand die Initiative der Stiftung Verantwortungseigentum.

Mehr zur Entwicklung der Bodenpreise erfahren Sie hier

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