Bayerns Bauern setzen auf Naturschutz. Das zeigen die aktuellen Antragszahlen im Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm (VNP). Sie haben in diesem Jahr eine neue Rekordhöhe erreicht, betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber am Freitag (24.3.) beim Jubiläums-Festakt „40 Jahre Vertragsnaturschutz und Landschaftspflege“ in Nürnberg.
„Zum Jubiläum können wir einen weiteren Zuwachs von mehr als 20.000 Hektar ökologisch wertvoller Flächen verzeichnen“, so der Umweltminister. Insgesamt über 160.000 Hektar artenreiche Wiesen, Weiden, Äcker und Teiche bewirtschaften rund 25.000 Landwirte jetzt besonders naturverträglich.
Fördergelder für Moorvernässung
Im Bayerischen Streuobstpakt werden zudem zahlreiche Streuobstwiesen über das durch das VNP gefördert. Ungebrochen ist nach Ministeriumsangaben der starke Zuspruch bei Wiesen mit spätem Mahdtermin, vor allem bei den Alm- und Alpflächen; allein hier kamen etwa 10.000 Hektar Flächen hinzu, die von den Bergbauern besonders naturverträglich bewirtschaftet werden. Neu im Vertragsnaturschutzprogramm können Äcker auf Moorstandorten dauerhaft in Grünland umgewandelt und vernässt werden.
1983 ermöglichte der Bayerische Landtag für die Bewirtschaftung von naturschutzfachlich wertvollen Flächen der Landwirtschaft einen Ausgleich zu zahlen. Damals standen 3 Millionen DM zur Verfügung. Zusammen mit Mitteln der Europäischen Union und des Bundes gibt Bayern jährlich rund 90 Millionen Euro für das VNP aus. Über die zusätzlichen Vertragsnaturschutzflächen will die Staatsregierung auch den weiteren Aufbau des Biotopverbundes im Offenland voranbringen. Das ist auch die Auflage des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“.
44 Mio. € für Landschaftspflege
Auch die Förderung der Landschaftspflege feiert heuer 40. Geburtstag. Mit 50.000 DM Fördermitteln wurde 1983 begonnen, 2022 habe Bayern die Rekordsumme von 44 Millionen Euro ausgezahlt, so Glauber. Damit werden Hecken gepflanzt, blütenbunte Wiesen neu angelegt oder Arten wie der Bartgeier geschützt. Bayern hat inzwischen 70 Landschaftspflegeverbände gegründet, die Naturschutz praktisch mit Landwirten, Naturschützern und Kommunen umsetzen. „Bayern zeigt uns, dass der kooperative Naturschutz ein Erfolgsmodell ist,“ würdigte Frank Vassen von der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission.