Das Bundesagrarministerium (BMEL) rechnet in den kommenden Monaten mit keinem Preisdruck auf dem Milchmarkt, weil eingelagerte Mengen an Butter, Magermilchpulver oder Käse wieder auf den Markt kommen.
Schließlich seien die Anlieferungsmengen an Rohmilch bis November rückläufig, so das BMEL. Die EU-Kommission hat planmäßig Ende Juni die Beihilfen für die private Einlagerung auslaufen lassen. Die Maßnahmen sind am 7. Mai gestartet.
Für folgende Mengen gab es Anträge auf Beihilfen zur Einlagerung:
Produkt | Deutschland (Menge in t) | EU (Menge in t |
Magermilchpulver | 10.025 | 20.138 |
Butter | 13.368 | 67.694 |
Käse | 901 | 47.711 |
Laut BMEL hat die Maßnahme zur Marktentlastung Erfolg gehabt und sich bis zu diesem Zeitpunkt bewährt. Die Preise für Butter und Magermilchpulver bewegen sich seit Juni deutlich oberhalb der Interventionspreise, mit steigender Tendenz. Die gelagerten Mengen werden nun sukzessive – nach Ende der geförderten Lagerdauer – auf den Markt kommen.
Früh für Lagerhaltung eingesetzt
Um die Betriebe im Milchbereich in der Corona-Pandemie zu unterstützen, hatte sich die Bundesagrarministerin Julia Klöckner früh bei der Europäischen Kommission dafür eingesetzt, schnell mit Marktordnungsmaßnahmen auf die Situation zu reagieren.
Unter anderem hatte die Bundesministerin in einem Brief an EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski Beihilfen zur privaten Lagerhaltung von Butter und Magermilchpulver gefordert. Mit diesem Instrument werden Molkereien in die Lage versetzt, Butter und Magermilchpulver sowie Käse vorübergehend zu lagern, dafür einen Ausgleich zu bekommen und bei besserer Marktsituation – vor allem bei wieder anlaufendem Exportgeschäft – verkaufen zu können.