Die Freien Bauern, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, begrüßen die Bewerbung von Dirk Andresen für ein CDU-Bundestagsmandat. Gleichzeitig erwarten sie, dass er damit seine Sprecherfunktion für die Bewegung Land schafft Verbindung (LsV) beendet. Andresen ist auch als Mitglied der Zukunftskommission Landwirtschaft berufen
„Es ist wichtig, dass sich kompetente Berufskollegen über die Parteien auf allen Ebenen in die Politik einbringen“, sagte Reinhard Jung, Politikreferent der Freien Bauern und Landwirt aus dem brandenburgischen Lennewitz. Allerdings müsse bäuerliche Berufsvertretung strikt von Parteiämtern und Parlamentsmandaten getrennt sein, weil sie sonst ihre Unabhängigkeit verliert.
Freie Bauern lehnen Verflechtung ab
Die Erfahrung zeige, dass die enge personelle Verflechtung zwischen Bauernverband und CDU/CSU für den Berufsstand eher Nachteile als Vorteile gebracht habe. Auch die große Nähe der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) zu den Grünen führe zu unnötigen Rücksichtnahmen, bemängelt Jung.
Deshalb hätten die Freien Bauern ausgeschlossen, dass ihre Vertreter gleichzeitig Mandate in der Politik oder Aufsichtsräte in der Industrie haben. "So können wir unabhängig und glaubwürdig nur für die Interessen unserer Mitglieder einstehen,“ sagt Jung.
Medienberichten zufolge will Andresen sich um ein Direktmandat im Landkreis Schleswig-Flensburg bewerben. Ende August will er sich auf der Versammlung des CDU-Kreisverbands zur Wahl stellen. Sollte er sich hier durchsetzen, würde er gegen den Grünen-Chef Robert Habeck um den direkten Einzug in den Bundestag kämpfen.