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Coronavirus

Lebenswichtige Mahnungen

Desinfektion
Alexandra Königer
Alexandra Königer
am Donnerstag, 19.03.2020 - 10:27

Ein Kommentar unserer Politik-Redakteurin Alexandra Königer.

Stand Mittwoch gilt in Bayern nur in einem Landkreis Ausgangssperre. Weder Klopapier noch Nudeln werden rationiert. Ministerpräsident Markus Söder appelliert an die Vernunft jedes Einzelnen. Wer ihm genau zuhört, registriert ein gemaches Eskalieren seiner Mahnung: Leute, bleibt zuhause und beschränkt Euch auf das absolut Notwendige. Verzichtet auf soziale Kontakte. Es geht um Menschenleben. Und Söder spricht von einem Charaktertest, den die Menschen zu bestehen haben. Damit meint er jeden einzelnen Bürger.

Die Kommunalwahl in Bayern hat trotzdem stattgefunden, daran gab es teilweise Kritik. Ist es zu verantworten, die Leute trotz Ansteckungsgefahr in die Wahllokale zu schicken? Die notwendigen Vorkehrungen seien getroffen worden, hieß es von Seiten der Staatsregierung. Die Landräte und Bürgermeister sind in dieser Zeit eine zentrale Säule, um die notwendige öffentliche Infrastruktur am Laufen zu halten, angeordnete Maßnahmen zu koordinieren und rasch umzusetzen.

Noch schauen sich die Behörden weitgehend an, wie die Bürger auf die Appelle und Mahnungen der Politik reagieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel rief in ihrer Fernsehansprache am Mittwochabend eindringlich dazu auf, gegen die Ausbreitung des Virus voneinander Abstand zu halten, auch wenn es schmerzt.

So dramatisch die Lage ist: Auch die Hamsterkäufe beschäftigten diese Woche das politische Berlin – und es gab sogar Lacher. Auf die Frage, warum in Deutschland ausgerechnet Pasta und Klopapier besonders gefragt seien, antwortete Ministerin Klöckner: „Psychologisch bin ich überfragt. Und von der Vermutung her – Pasta hält sich, Pasta kann man schnell machen, man wird satt. Und beim Toilettenpapier – ja, braucht man halt.“ In Frankreichs Supermärkten fehlt was ganz anderes: Rotwein! Bleiben Sie gesund!