Die angekündigten Preiserhöhungen von Aldi Co. sorgen für politischen Zündstoff. Der Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE) Josef Sanktjohanser prognostiziert Preissteigerungen von mindestens zehn Prozent. Die Linken fordern nun eine staatliche Preisaufsicht, damit lebenswichtige Dinge wie Energie oder Grundnahrungsmittel auch für alle bezahlbar bleiben. Die Regierung müsse sich jetzt mit diesem Gedanken anfreunden.
Bundesagrarminister Cem Özdemir sagte kurz nach seinem Amtsantritt in seiner ersten Regierungserklärung, die Agrarpolitik sei nicht für Sozialpolitik zuständig, als er weit vor der Ukrainekrise über höhere Lebensmittelpreise sprach.
Linke geben hohen Energiepreisen die Schuld
Die Parteivorsitzende Susanne Hennig-Wellsow fragt sich, wie lange die Regierung noch von der Seitenlinie aus zuschauen wolle, wie immer mehr Menschen in existenzielle Not getrieben würden, statt endlich einzugreifen? Es werde auf Dauer nicht reichen, mit befristeten Entlastungspaketen gegenzusteuern.
Hennig-Wellsow sieht die Explosion bei den Energiepreisen als einen wesentlichen Grund für den Anstieg der Lebensmittelpreise. Hier bekomme man die Quittung für die jahrzehntelange Blockadehaltung beim Ausbau der erneuerbaren Energie.
Für Bauernverband überfälliges Signal
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hält die angekündigten Preiserhöhungen für ein „längst überfälliges Signal“. DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken fordert, dass das Geld nicht in der Vermarktungs- und Verarbeitungskette hängen bleibe, sondern auch auf den Betrieben ankomme.
Für ihn sind Preiserhöhungen bei Lebensmitteln überfällig. Sie spiegelten nicht nur die aktuellen Marktverwerfungen und Kostensteigerungen in der Erzeugung wider, sondern auch die ersten Kosten des Umbauprozesses der Branche.