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„Veganer Irrweg"

Kritik an Veganismus: Rinder sind Klimaschützer!

Rind
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Redaktion Wochenblatt
am Dienstag, 06.06.2023 - 18:54

Der Ehrenvorsitzende des Bund Naturschutzes spricht Klartext - und widerspricht Behauptungen. Vegane Ernährung sei schädlich für den Artenschutz.

Immer wieder ist die Rede davon, dass Kühe Methan Rülpsen und deshalb Klimakiller sein sollen. Die Jugendorganisation des BUND spricht sich für eine vegane Ernährungsweise aus. Das sei, so schreibt die Organisation, „ohne Zweifel die mit Abstand umweltschonendste Art, sich zu ernähren“. Die Jugendorganisation des Bund Naturschutzes in Bayern beschloss im Jahr 2021, die Verpflegung aller Veranstaltungen schrittweise vollständig auf vegan umzustellen. Jetzt gibt es für diese Positionen heftigen Gegenwind – und das von jemandem, der den Bund Naturschutz über Jahre hinweg geprägt hat.

Denn gerade ein renommierter und bekannter Umweltschützer schlägt nun Alarm und widerspricht. Professor Hubert Weiger engagierte sich jahrelang als Vorsitzender des Bund Naturschutzes in Bayern und in Deutschland. Mittlerweile ist er sogar Ehrenvorsitzender der Umweltorganisation. Und gerade Weiger bezieht nun bei der Diskussion um vegane Ernährung sehr deutlich Stellung. Er sagt: Veganismus als Leitbild sei ein Irrweg. Und ruft dazu auf, weiter Fleisch zu essen und Milch zu trinken.

Rinder sind Klimaschützer

Im Interview mit BR24 erklärte er: „Wenn Wiederkäuer, also nicht nur Rinder, sondern auch Schafe und Ziegen, auf der Weide stehen und Gras fressen, sind sie keine Klimakiller, im Gegenteil, sie schützen das Klima.“

Er verweist darauf, dass Wiederkäuer Gras fressen und es sozusagen umwandeln. Das können Menschen und andere Tiere nicht. Er lehnt deshalb klipp und klar eine vegane Ernährung ab. Und er kritisiert auch ganz deutlich die Jugendorganisation des Naturschutzverbandes: „Veganismus als Leitbild ist ein zentraler Angriff auf bäuerliche Strukturen“, sagte Weiger dem Bayerischen Rundfunk. Schließlich würden gerade die Bäuerinnen und Bauern die Landschaf erhalten und pflegen. Und: Ohne Landwirte würden viele Nutztierrassen, wie er betont, sogar aussterben. Und Weiger befürwortet auch die Kombihaltung. Denn so hätten auch kleine Betriebe die Möglichkeit, weiter zu bestehen.

Weiger betont: Kühe sind keine Klimakiller

Besonders freuen wird viele Landwirte, das Weiger das deutlich ausspricht, was viele Bauern schon immer sagen: Kühe sind keine Klimakiller. Weiger betont dazu in dem Interview: „Grünland ist durch die Wurzelmasse im Boden ein lebender Humuskörper und Kohlenstoffspeicher, und gleichzeitig sind Wiesen und Weiden die artenreichsten Lebensräume, die wir haben.“

In den sozialen Netzwerken löste das Interview große Diskussionen und auch Widerspruch aus. Die Rede war unter anderem von Greenwashing oder das eine Massentierhaltung-Kampagne von den Medien gefahren werde. Für BN-Ehrenvorsitzenden Weiger ist hingegen klar: Kühe schützen das Klima. Vegane Ernährung aber schade dem Klima- und auch dem Artenschutz. (phs)