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EU-Agrarpolitik

Klimaschutz: AbL und Greenpeace demonstrieren zusammen

Josef Koch
Josef Koch
am Donnerstag, 28.05.2020 - 12:12

Bei der Sonderkonferenz der Agrar- und Umweltminister fordert die AbL, mehr fürs Klima und Artenschutz zu tun.

Klimaschutz-AbL-Greenpeace-Demo

Anlässlich des Sondertreffens zur EU-Agrarpolitik demonstrieren heute, 28. Mai, Bäuerinnen und Bauern der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) zusammen mit Greenpeace vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium. 

“Agrarpolitik muss Klima und Arten schützen!” lautet die Forderung auf einem sechs Meter langen Banner, das zwischen Traktoren gespannt ist. Thema der Sonderkonferenz von Landwirtschaftsministerin von Julia Klöckner (CDU) ist die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) und des Green Deal. Teilnehmen werden neben der deutschen Agrar- und Umweltministerkonferenz auch die EU-Kommissare Janusz Wojciechowski (Agrar) und Virginijus Sinkevicius (Umwelt).

AbL und Greenpeace fordern eine soziale, ökologische und tiergerechte Ausrichtung der Landwirtschaft. “Eine neue Agrarpolitik muss artgerecht und umweltschonend arbeitende Betriebe gezielt entlohnen und bei der Umstellung auf eine nachhaltige Landwirtschaft begleiten”, so die Verbände.

AbL: Umweltleistungen honorieren, nicht Fläche

In Deutschland erhalten laut AbL sechs Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe jedes Jahr über zwei Milliarden Euro Agrarsubventionen. Das sei fast die Hälfte aller Direktzahlungen. Bauernverband-Chef und Landwirt Joachim Rukwied erhielt beispielsweise 2019 fast 100.000 Euro aus dem EU-Topf.

Bei der Verteilung der Agrargelder profitieren auch zahlreiche fachfremde Unternehmen. So kauften die Aldi-Erben im vergangenen Jahr so viel Land, dass sie dafür jetzt jährlich über 900.000 Euro Steuergelder als Bonus erhalten.

Auch die Lürssen-Gruppe, bekannt für die Produktion von Luxusyachten und Kriegsschiffen, ließ sich ihren Landbesitz 2019 mit knapp einer Million Euro vergolden. Der Energieriese RWE erhielt 330.000 Euro und der Chemiekonzern Bayer 145.000 Euro.

Kleinere Betriebe, die strukturbedingt eher dazu beitragen, beispielsweise das Artensterben zu stoppen, erhielten keine angemessene finanzielle Entlohnung, kritisiert die AbL. "In Zukunft müssen die wertvollen gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft honoriert werden - und nicht, wer am meisten Fläche hat, bekommt am meisten EU-Gelder”, sagt Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL).

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