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Jungbauern: Bund will Förderung verbessern

Josef koch
Josef Koch
am Dienstag, 05.05.2020 - 10:57

Für Junglandwirte soll es mit der Agrarreform 2020 mehr Geld geben. Doch die Reform verschiebt sich. Im Gespräch ist eine Niederlassungsprämie.

Junglandwirt-Stall-Kühe

Die Fördermöglichkeiten für Junglandwirte sollen in der kommenden Förderperiode der Europäischen Union möglichst ausgebaut werden. Die EU-Kommission schlage für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nach 2020 vor, dass für die Förderung von Junglandwirten ein Mindestbudget eingestellt werden soll, das zwei Prozent der Obergrenze für Direktzahlungen entspricht, teilt die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion mit. Diesen Vorschlag der EU-Kommission unterstütze die Bundesregierung, heißt es dazu in ihrer Antwort.

Allerdings zeichnet sich derzeit in Brüssel ab, dass die EU-Agrarreform wohl erst 2023 starten wird. Dennoch werden derzeit auf Bundesebene Vorschläge für eine Verbesserung der Förderung von Junglandwirte diskutiert.

Diskussionen um Niederlassungsprämie

Wie es in der Antwort heißt, bringe die Bundesregierung bei der jährlichen Überprüfung des Rahmenplans zu Gemeinschaftsaufgabe (GAK) die Aufnahme einer Existenzgründungsbeihilfe für Junglandwirte sowie entsprechend ausgebildete Neueinsteiger in die Landwirtschaft in die Diskussion mit den Bundesländern ein.

Die Einführung einer Niederlassungsprämie für Junglandwirte in der GAK habe man mit den Bundesländern im Herbst 2019 erneut diskutiert. Die Bundesregierung sowie die Mehrzahl der Länder befürworten eine Niederlassungsprämie. Eine Beratung auf Fachebene zu dieser Thematik führe man daher fort, heißt es in der Antwort auf die AfD-Anfrage.

Länder gegen höheren Zuschuss bei Investitionen

Zudem erwähnt der Bund, dass die Bundesländer 2018 einen höheren Junglandwirtezuschlag im Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP) abgelehnt haben.  Gründe hierfür liegen unter anderem in der Gewährung einer Zahlung für Junglandwirte bei den Direktzahlungen sowie in der Gefahr hoher Mitnahmeeffekte bei einer Erhöhung des Zuschusssatzes bzw. der maximalen Höhe des Zuschusses für Junglandwirte im AFP. Darüber hinaus bieten bereits derzeit nicht alle Bundesländer den Junglandwirtezuschlag bei der Investitionsförderung an.

Derzeit können Junglandwirte einen zusätzlich um bis zu 10 Prozent höheren Zuschuss (max. 20.000 Euro) beim AFP erhalten. Zudem unterstütze der Bund die Bundesländer bei der Finanzierung von Beratungsangeboten in der einzelbetrieblichen landwirtschaftlichen Beratung, von welchen auch Junglandwirte profitiert, heißt es in der Antwort auf die Anfrage der Bundestagsfraktion.