Brüssel - Einen wenig überzeugenden Auftritt lieferte der designierte EU-Agrarkommissar, Janusz Wojciechowski, am Dienstag bei seiner Anhörung im EU-Parlament ab. Zwar meldete das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung kurz zuvor, dass es seine Ermittlungen gegen den ehemaligen Europaabgeordneten – trotz einiger Inkonsistenzen – eingestellt habe. Allerdings antwortete der Pole bei der Anhörung auf viele fachliche Fragen nur äußerst ausweichend.
So sagte Wojciechowski etwa auf die Frage von Ulrike Müller (FW), welche Auswirkungen die geplante Übertragung der Kompetenzen für staatliche Beihilfen weg von der Generaldirektion Landwirtschaft haben werde: „Ich werde viel mit der GAP zu tun haben und mit [der zuständigen] Kommissarin Vestager zusammenzuarbeiten, wird kein Problem sein.“ Auf die Frage eines irischen Abgeordneten, wie er mit einer Marktkrise bei Rindfleisch umgehen würde, sagte der Pole, dass er mit Landwirten reden und sie fragen würde, was nötig sei. Dem 64-jährigen droht nun eine zweite Anhörung im EU-Parlament.