Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt die Förderung des Waldumbaus nach ökologischen Gesichtspunkten. Diesen hat die Agrarministerkonferenz (AMK) beschlossen. Die Förderkriterien soll eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe entwickeln, die bereits Anfang dieses Jahres eingesetzt wurde. Der DJV fordert, dass verschiedene Leistungsbereiche wie Biotopverbesserung und -verbund oder Walderschließung gleichwertig berücksichtigt werden, wenn es um die Definition ökologischer Kriterien der Waldprämie geht.
Dies ermöglicht eine breitere Beurteilungsbasis für die ökologische Wertigkeit von Wirtschaftswäldern. Praxisgerecht wäre laut DJV ein Kriterienkatalog in Form eines Werkzeugkastens, der in verschiedene Leistungsfelder wie Biotopschutz und Walderschließung aufgeteilt ist.
Verzicht auf Wiederaufforstung belohnen
Für Biotopverbesserung gibt es laut DJV zahlreiche Ansatzpunkte. Gestufte Waldinnen- und -außenränder beispielsweise wirken sich positiv auf das Waldklima aus, indem sie die Wasserverdunstung mindern und durch Verwirbelung Winde abbremsen.
Zugleich bieten sie Insekten, Kleinsäugern, Vögeln und Wildarten wie Reh und Hase Unterschlupf und Nahrung. Offenflächen wie Waldwiesen seien ebenfalls Lebensräume für lichtliebende Arten, aber auch wichtige Nahrungsflächen für Pflanzenfresser. Daher sollte es auch honoriert werden, wenn ein Waldbesitzer darauf verzichtet durch Wind- oder Schneebruch frei gewordene Flächen zu bepflanzen.
Feuchtbiotope können Verbiss mindern
Feuchtbiotope sind nicht nur Lebensraum für diverse Insekten, Amphibien und Reptilien, sondern auch wichtige Wasserquellen für Paarhufer. Dies könne Verbiss an Forstpflanzen verhindern, so der DJV. Beim Wegebau im Wald sollten daher Kriterien definiert werden, die eine für die Holznutzung notwendige Erschließung mit Aspekten der Biotopverbesserung verbinden.
Der Aufbau klimaresillienter Waldökosysteme, die eine solide ökonomische Grundlage bieten und dem Erhalt der Artenvielfalt dienen, könne nur mit der Natur gelingen, so der Jagdverband. Eine verstärkte Ausrichtung des Waldbaus an ökologische Kriterien zum Aufbau baum- und strauchartenreicher Wälder sei dafür essenziell.