München - Eine aktuelle Studie der TU München beschäftigt sich mit der Entwicklung der Insektenpopulation in unterschiedlichen Regionen Deutschlands. Konkret haben die Wissenschaftler Landschaften in Thüringen, Baden-Württemberg und Brandenburg untersucht. „Beim Thema Insektenschutz müssen jetzt die konkreten Ursachen erforscht werden, einseitige und wissenschaftlich nicht begründete Schuldzuweisungen an die Landwirtschaft sind der falsche Weg“, sagt Stefan Köhler, Vorsitzender des Umweltausschusses im Bayerischen Bauernverband. „Landwirte nehmen ihre Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt und den Umweltschutz im täglichen Handeln ernst. Umweltverschmutzung, Klimawandel und Flächenverbrauch sind Faktoren, die aus unserer Sicht direkt mit der Artenvielfalt zu tun haben und mit einbezogen werden müssen.“
Während die Landwirtschaft in Bayern bereits enorme Leistungen erbringe und sich ständig weiterentwickele, seien in vielen anderen Gesellschafts- und Wirtschaftsbereichen weiter negative Entwicklungen festzustellen. „Jeder zweite Bauer in Bayern erbringt bereits freiwillig zusätzliche Leistungen für den Umwelt und Naturschutz, jeder dritte Hektar wird nach den Vorgaben der bayerischen Umweltprogramme bewirtschaftet“, macht Köhler deutlich. Bereits seit 2011 ruft der Bauernverband gemeinsam mit dem Landesverband der bayerischen Imker zudem dazu auf, Blühstreifen und -flächen anzulegen. Jahr für Jahr legen bayerische Landwirte im Rahmen dieser Aktion und ergänzend über Greening- sowie Agrarumweltmaßnahmen mehrere Tausend Kilometer Blühstreifen an.
Übersicht über die Agrarumweltprogramme in Bayern
Greenpeace hat bereits Schuldzuweisung vorgenommen
Greenpeace hat bereits auf die Studie reagiert. Laut ihrem Waldexperten Christoph Thies resultiert der Rückgang der Insekten aus einer Agrar- und Waldpolitik, die seit Jahrzehnten wirtschaftliche Interessen vor den Natur- und Artenschutz stelle. Greenpeace hat deshalb an Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner die Forderung adressiert, sich zu einem wirkungsvollen Waldschutz zu bekennen. Für Greenpeace heißt das mehr Totholz, weniger Holzeinschlag und Verzicht auf Insektizide.