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Erneuerbare Energie

Habeck will bei Holzheizungen nachbessern

Habeck-Robert
Josef Koch
Josef Koch
am Freitag, 26.05.2023 - 13:23

Bayerns Grüne sehen ihren Einsatz in Berlin mit Erfolg gekrönt. Holz soll zu den Erneuerbaren Energien zählen.

Holzheizungen sollen nun doch nicht beim Gebäudeenergiegesetz (GEG) ausgeschlossen oder benachteiligt werden. Das geht aus einem Interview der Berliner Morgenpost mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hervor.

Darin sagte Habeck zu, das Gesetz besser machen zu wollen. Ihm sei wichtig, dass der Umstieg auf Erneuerbares Heizen pragmatisch funktioniere, für die Bürgerinnen und Bürger einfach machbar sei und sozial flankiert werde. Klarstellungen Habeck auch bei Holzpellets für nötig.  Gleichzeitig deutete er an, dass ab 1. Januar die Auflagen zunächst nur für Neubauten gelten sollten. Erst später sollen sie für Bestandsbauten gelten.

Laut Wirtschaftsministerium sind nun Details zu klären. Dazu sollen Gesprächen mit Verbänden stattfinden. Nach Pfingsten (30.5.) ist zudem ein Gespräch mit Vertretern der Ampelkoalitionen vorgesehen.

Holz soll zu 65 Prozent regenerativer Energie zählen

Bei einem Treffen mit den Bayerischen Bezirksbauernpräsidenten Ralf Huber (Oberbayern) und Siegfried Jäger (Niederbayern) am Montag (23.5.) sagte Ludwig Hartmann, Fraktionschef der Grünen im Bayerischen Landtag, laut Münchner Merkur, man wolle Holz zu den 65 Prozent regenerativer Energie anrechnen, also zur festen Biomasse.

Daneben soll die Gebäudezahl-Regelung für Nahwärme in puncto Förderungen sollen herausfallen, wie auch eine unmissverständliche Regelung für Neuanschlüsse an Wärmenetze dazukommen – sodass eben Gebäude weiter an diese Netze angeschlossen werden könnten. So sollen auch Hackschnitzelheizungen für dörfliche Nahwärmenetze weiterhin möglich sein. Das sieht auch ein Fraktionsbeschluss der Grünen vor.

Die Nachbesserungen sollen laut Hartmann in die Beratungen im Bundestag eingebracht werden.

Grüne sehen Perspektiven für bayerisches Holz

Laut Hartmann habe man sich als Grüne Fraktion Bayern bei den Bundeskolleginnen und -kollegen erfolgreich dafür eingesetzt, dass es für das Heizen mit Holz eine Perspektive gibt. Er freut sich, dass Klimaminister Robert Habeck heute (26.5.) öffentlich angekündigt hat, bei den Regelungen zum Heizen mit Holz noch einmal nachzubessern. „Das ist eine klare positive Botschaft für die Menschen im waldreichen Bayern“.

Hartmann stellt klar: "Wir werden auch Holz brauchen, damit die Wärmewende gelingt." Gerade in Bayern mit seinen großen Waldflächen werde Heizen mit Holz in den kommenden Jahren noch eine wichtige Rolle spielen. Schließlich werde der Klimawandel zu großen Mengen an Schadholz führen und durch den Waldumbau hin zu klimastabilen und robusten Wäldern werde bei unseren Waldbauern eine Menge Restholz anfallen.

„Für Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, wie sie in Bayern der Fall ist,  braucht man sich beim Gebäudeenergiegesetz keine Sorgen zu machen,“ versichert er. Dazu sei der Austausch in den Gesprächen mit Robert Habeck immer konstruktiv und zielgerichtet gewesen, so Hartmann.

Hartmanns Seitenhieb auf die CSU

Einen Seitenhieb auf die CSU kann er sich mitten im bayerischen Wahlkampf nicht verkneifen: „Dieser Erfolg zeigt eines ganz deutlich: Wer sich wie wir Grüne in Bayern konstruktiv einbringt, kann für die Menschen im Freistaat Verbesserungen erwirken. Wer dagegen einzig und allein populistisch auf die Pauke haut, hilft niemandem.“

Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen, pocht darauf, dass das Gebäudeenergiegesetz jetzt zügig auf den Weg gebracht werden müsse, um Planungssicherheit zu schaffen.

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