Berlin - Eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Schluss, die Politik müsse eine Tierwohlabgabe einführen und die Mehrwertsteuer für Fleisch erhöhen. Mit einer Tierwohlabgabe von maximal 50 Cent auf jedes Kilogramm Fleisch könne das Tierwohl deutlich gesteigert werden. Zugleich würde eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Fleisch und Milchprodukte das Klima und die Umwelt entlasten. Parallel könnten Steuern auf pflanzliche Lebensmittel sinken und so Verbraucherinnen und Verbraucher entlasten.
Erstellt hat die Studie das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace (http://www.greenpeace.de/tierwohlabgabe ). Die Kombination von Tierwohlabgabe und Umsatzsteuerreform würde den Ausstoß von Klimagasen aus der Landwirtschaft um rund 8,8 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr senken - das entspreche den Emissionen von etwa 3,5 Millionen Pkws.
Steuersenkung für pflanzliche Produkte
Die von Greenpeace vorgeschlagene Steuerreform würde mit Steuersenkungen den Verbrauch pflanzlicher Produkte erschwinglicher machen und den Konsum tierischer Erzeugnisse reduzieren. So könnten laut Greenpeace die Ausgaben der Haushalte für Lebensmittel bei weniger Fleischverzehr unterm Strich sogar sinken.
Dem Bund würde eine Tierwohlabgabe jährlich rund 4 Mrd. Euro zur Verfügung stellen. Damit könnten der Abbau des Tierbestands und tiergerechte Haltungsformen in landwirtschaftlichen Betrieben flächendeckend gefördert werden.
Die finanzielle Belastung von Verbraucherinnen und Verbrauchern bleibe durch die Abgaben bei den vom FÖS untersuchten Varianten stets unter 10 Euro im Monat und sie sei abhängig vom Fleischkonsum. „Wer Fleisch konsumiert, muss auch die Kosten der Erzeugung für Umwelt und Klima tragen. Derzeit ist das nicht der Fall“, sagt Martin Hofstetter von Greenpeace.